Zerklüftete Felsenberge über saftig-grünen Almen, türkisgrün schimmernde Bergseen, urige Hütten und italienisch angehauchtes Dolce Vita – Du sehnst dich nach einer Auszeit in Südtirol und bist noch auf der Suche nach einem besonderen Hoteltipp? Dann habe ich eventuell etwas für dich! Denn mit dem Naturhotel Leitlhof in Innichen im Pustertal habe ich meine Wohlfühl-Base in Südtirol und einen guten Ausgangspunkt für Wanderungen in der Dolomiten-Region Drei Zinnen gefunden.
Schon so lange wollte ich einmal wieder nach Südtirol, das UNESCO Welterbe der Dolomiten bewundern und endlich einmal die Drei-Zinnen-Umrundung in Angriff nehmen. In Kombination mit dem Naturhotel Leitlhof konnte ich mir diesen langgehegten Reise- und Wandertraum nun erfüllen!
Gemütlich, nachhaltig, beeindruckendes Bergpanorama, schöner Garten mit Pool und Spa, eigener Bauernhof und eigenes Heizkraftwerk, sehr gute Südtiroler Küche und ein eigener Wander- und Bike-Guide sind nur einige Punkte, die im Leitlhof für einen hohen Genussfaktor und ein rundum wohliges Gefühl der Auszeit vom Alltag inmitten beeindruckender Natur sorgen. Doch seht selbst…
Naturhotel Leitlhof – gemütliche Zimmer mit viel Holz und herzliche Atmosphäre
Gleich bei unserer Ankunft wurden wir herzlich empfangen und unsere gefühlt tausend Fragen zu Parken, geführten Touren, Abendessen, vergessenen Badelatschen usw. wurden direkt freundlich geklärt. Schon beim Betreten der weitläufigen Eingangshalle stach uns direkt ein Board ins Auge, an dem die einzelnen Aktivitäten für jeden Tag angeschrieben stehen – von der geführten Sonnenaufgangswanderung bis zur E-Bike-Tour. Auf einem großen Tisch an der Rezeption liegen stylisch gestaltete Broschüren aus, die auch nochmal Tipps zu Hotel und Aktivitäten geben – ich schnappe mir gleich “Nachhaltige Wandererlebnissen abseits der üblichen Pfade”.
Dann beziehen wir unser helles, gemütliches Zimmer, das gerade von der Abendsonne in ein richtig schönes Licht getaucht wird. Es ist modern und mit ganz viel Holz eingerichtet. Dadurch riecht es irgendwie auch total gut (ich liebe einfach den Geruch von Zirbenholz!). Von unserem Balkon mit den Liegestühlen blickt man direkt auf das Bergmassiv des Haunold – wie schön.
Das Design unseres Zimmers präsentiert sich dabei nicht “hip”, sondern eher zurückhaltend. Generell dominieren Naturtöne und Naturmaterialien im ganzen Hotel und strahlen einen eher gediegenen Luxus aus. Schön zum vielen Holz finde ich Details wie die verschiedenen gemusterten Teppiche, die man im ganzen Haus findet. Der Leitlhof verbindet Traditionelles mit Modernem auch in der Architektur, da für das Hotel zwei traditionelle Gebäude modernisiert und mit einem Mittelbau verbunden wurden. So gibt es auch bei den Zimmern die ganz modernen und die eher traditionell eingerichten. Ich habe beide getestet und mich in dem modernen “Alpin Superior”-Zimmer am wohlsten gefühlt – die Zimmer-Kategorie, die ich euch auch empfehlen würde.
Relaxen mit Bergblick im Pool und Spa-Bereich
Eigentlich bin ich gar nicht so der Wellness-Mensch – ich bin lieber draußen unterwegs. Daher kommen Hotel und Wellness-Bereich auf meinen Reisen typischerweise immer zu kurz. Es gibt jedoch diese Hotels, wo das unglaublich schade wäre und ich mir heimlich wünsche, mehr Zeit zu haben, um einfach mal das Hotel zu genießen. So auch im Leitlhof: Dank einer Regenfront konnte ich den im Zimmerpreis inbegriffenen Pool und Spa-Bereich ausgiebig testen und einfach auch mal Zeit in der Hotelanlage verbringen.
Besonders gefallen hat mir der beheizte Außenpool in dem schön gestalteten Garten, in dem man zu allen Jahreszeiten mit Bergblick planschen kann. (Und ja, selbstständig wie ich bin, habe ich dort sogar Pool-Office gemacht und vermelde: Auch das geht!). Im Wellness-Bereich hinter dem Pool finden sich auf mehreren Ebenen ein beheizter Innenpool, ein Whirlpool, Saunen und Dampfbäder, ein Ruhebereich mit Bergblick, eine Sonnenterrasse auf dem Dach und Räume für buchbare Spa-Anwendungen.
Schön sind auch die beiden leicht versteckten Saunahäuschen im Garten im Blockhütten-Style – auch wieder mit Bergblick. Als ich im September dort war, füllten sich Wellness-Bereich und Pool erst am Nachmittag, davor war alles sehr entspannt und teilweise hatte man die Bereiche sogar für sich alleine, was ich sehr angenehm fand. Da freut man sich auch mal über einen Regentag, oder?
Nachhaltiger reisen – möglich im Leitlhof
Wenn du wie ich bei Reisen Wert auf Nachhaltigkeit legst, wäre das Naturhotel Leitlhof auch etwas für dich. Das Hotel verfolgt ein nachhaltiges Konzept und ist eines der wenigen CO2-neutralen und energieautarken Hotels in Europa. Möglich wird das durch eine Kombination aus Solaranlage und eigenem Heizkraftwerk, das ich mir bei einer der Führungen mit anderen Gästen ansehen konnte. Das Kraftwerk basiert auf Holz-Hackschnitzeln, die vorrangig aus dem hoteleigenen Wald stammen und erlaubt eine umweltfreundlichere Energieproduktion. So konnte der CO2-Ausstoß pro Gast und Nacht auf nur 12 kg gesenkt werden, der Rest wird extern kompensiert. Zudem betreibt das Hotel einen eigenen Bio-Bauernhof mit Gemüseanbau und Rinderzucht.
Du kannst übrigens auch mit dem Zug anreisen: Der hoteleigene Shuttle-Service holt dich vom nahegelegenen Bahnhof Innichen ab und bringt dich in der nahen Umgebung z.B. zum Start von Wanderungen. Zudem stehen Fahrräder kostenlos zum Ausleihen zur Verfügung, ebenso E-Mountainbikes (gegen eine kleine Gebühr).
Schmeckt nach Südtirol: Essen im Leitlhof
Ich mache es kurz: Die Küche im Leitlhof war wirklich ausgezeichnet! Das nachhaltige Konzept des Hotels spiegelt sich auch in der Küche wider: So werden möglichst immer regionale Zutaten verwendet, Gemüse und Kräuter in Bio-Qualität stammen größtenteils vom hauseigenen Garten und Bauernhof, dem nahegelegenen Mühlhof. Hier betreibt der Leitlhof auch eine eigene Rinderzucht mit Angus-Rindern.
Jeden Tag freuten wir uns schon riesig auf das mehrgängige Menü am Abend im hoteleigenen Restaurant. Dabei servieren der Küchenchef und sein Team jeden Abend fünf Gänge, die aber auch individuell kombiniert und zusammengestellt werden können. Zur Karte des Abends gab es immer ein alternatives Menü mit Südtiroler Spezialitäten wie u.a. Knödel und Schlutzkrapfen (lecker!), die man für einzelne Gänge austauschen konnte, was ich gut gelöst fand. Zudem gab es immer eine vegetarische Alternative und eine große Weinkarte.
Ich war insgesamt vier Nächte dort und muss sagen, dass es nichts gab, was mir nicht geschmeckt hat – alles war irgendwie total aromatisch und einfach nur lecker! Allerdings könnten für meinen Geschmack noch mehr vegetarische Gerichte angeboten werden (auch vegane Optionen habe ich vermisst). Zudem könnten die Veggie-Gänge auf der Karte markiert werden, da nicht immer ersichtlich ist, wo vielleicht doch Speck o.ä. drin ist – Südtiroler Küche eben… Morgens erwartete uns übrigens ein richtig tolles, großes Frühstücksbuffet mit Eierspeisen und Specials (die Pancakes sind der Hit!). Ein Highlight war definitv auch das große Dessert-Buffet Mittwoch abends – es könnte sein, dass ich einige Gänge zu Gunsten von Tiramisu und Co. ausgelassen habe…
Eine richtig gute Südtiroler Erfindung ist die “Marende”, eine Zwischenmahlzeit, die traditionell aus Vesperbrettchen mit Schinken/Speck, Käse und Brot besteht, und die auch im Leitlhof jeden Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr angeboten wird. Statt der Brettljause könnt ihr auch andere kleine Snacks bestellen wie eine Suppe oder ein Stück Kuchen. Dadurch fühlte sich die Halbpension fast schon an wie eine Vollpension (wenn wir uns nicht schon mittags beim Wandern in der Hütte mit Schlutzkrapfen & Co. den Bauch vollgeschlagen hatten).
Geführte Wanderungen, Wandertipps und Bike-Touren
Der Leitlhof liegt im Pustertal in den Sextner Dolomiten – ein Paradies für Wander- und Outdooraktivitäten! Sowohl der Naturpark Fanes Sennes Prags mit dem Pragser Wildsee als auch der Naturpark Drei Zinnen liegen quasi vor den Toren des Hotels. Da der Leitlhof einen eigenen Wander- und Bike-Guide beschäftigt, könnt ihr einfach an geführten Wander- oder Biketouren unterschiedlichen Schwierigkeitsgrads teilnehmen, die mehrmals pro Woche stattfinden. Alternativ könnt ihr euch Wandertipps im Hotel holen und auf eigene Faust losziehen (es gibt auch eine hauseigene Broschüre mit Tipps dazu). Ich selbst hätte gerne eine geführte Wanderung bzw. Bike-Tour mitgemacht, hatte aber bereits einen anderen Plan: Ich wollte endlich einmal die berühmte Drei-Zinnen-Umrundung wandern!
Drei Zinnen-Umrundung
Die 12 km lange Umrundung der Drei Zinnen (ital.: Tre Cime di Lavaredo) gilt als leichte bis moderate Wanderung, die einmal um das berühmte Felsmassiv der Drei Zinnen führt und dabei mehrere Hütten passiert. Die Szenerie dieser Gebirgslandschaft auf 2.300 bis 2.500m Höhe und die Ausblicke auf die drei Felsentürme sind wirklich unglaublich! Alleine ist man bei dieser Wanderung nicht, weshalb man morgens ganz früh losgehen sollte. Wir brachen zum Sonnenaufgang beim Leitlhof auf und erreichten nach ca. 40 Min. Fahrt den Startpunkt bei der Auronzo-Hütte. Da wir früh da waren, konnten wir die Passstraße hochfahren und oben noch einen Parkplatz ergattern (Maut zur Nebensaison: 30,- Euro in bar, es gibt aber auch Shuttlebusse vom Tal zum Start).
Wir hatten uns extra einen Tag mit schönem Wetter ausgesucht, waren den ganzen Tag dort oben und haben es richtig genossen. Obwohl viel los war, hat es sich mehr als gelohnt – nicht umsonst gilt die Tour als die vielleicht schönste Wanderung der Dolomiten! Überhaupt ist das ganze Tal auf dem Weg zu den Drei Zinnen wunderschön und bietet Bergseen und viele weitere Wandermöglichkeiten.
Ausflug zum Pragser Wildsee
Der berühmte Pragser Wildsee (Lago di Braies) ist vom Naturhotel Leitlhof nur 25 Minuten entfernt und ein tolles Ausflugs- und Wanderziel. Da ich noch nie dort war, musste ich mir den berühmten See natürlich einmal anschauen. Der idyllisch zwischen hoch aufragenden Bergwänden gelegene Bergsee gilt als eine der größten Sehenswürdigkeiten in Südtirol (dank Instagram und einer italienischen Serie mit Terence Hill, die u.a. hier spielt) und ist daher (leider) auch ein absoluter Hotspot. Im Vorfeld hatte ich deshalb etwas Bedenken, doch dann sind wir an einem leicht regnerischen Wochentag gegen 17 Uhr einfach los und was soll ich sagen: Es war überhaupt nicht viel los und der See ist wirklich wunderschön! Hätte jemand mal eben die hölzernen Ruderboote gegen rote Kanus ausgetauscht, hätte ich mich spontan nach Kanada versetzt gefühlt.
Mein Tipp: Macht unbedingt die 3,6 km lange Rundwanderung um den See, die ist großartig! Je weiter man sich vom Bootshäuschen bzw. dem Parkplatz und Hotel entfernt, desto schöner und ruhiger wird es und es kommen viele schöne Plätzchen.
Wanderung zum Lago di Sorapis
Eine weitere Wanderung, die schon lange auf meiner Bucket List stand, und die wir auch vom Leithof aus machen konnten, ist die Tour zum Lago di Sorapis. Der wunderschöne, türkis schimmernde Bergsee liegt hoch oben in den Dolomiten, ist umgeben von steil aufragenden Bergen und nur zu Fuß zu erreichen. Vom Passo Tre Croci, den wir nach etwa 40 Min. Fahrt vom Leitlhof erreichen, führt der abwechslungsreiche Weg über insgesamt 12 km und <500 hm hinauf zu dem wunderschönen Bergsee. Teilweise ist der Weg ausgesetzt und führt am Abgrund entlang (z.T. mit Stahlseilen und Treppen gesichert), so dass man trittsicher und am besten schwindelfrei sein sollte. Ich persönlich fand den etwas abenteuerlichen Weg ja sehr spannend und richtig schön – die Weite der Landschaft ohne sichtbare Zivilisation geben ein Gefühl von Natur pur und Wildnis, das mich schon wieder an Kanada erinnert hat.
Mein Tipp: Geht auch bei dieser Tour am besten ganz früh morgens los, sonst wird es voll! Auch der kurze Rundweg um den See ist empfehlenswert. Danach kann man ja immer noch am Pool entspannen…
Wart ihr schon mal in Südtirol und habt Tipps? Würde euch die Reise auch gefallen? Dann schreibt mir gerne!
Mehr Infos zum Hotel findet ihr auf der Website des Naturhotels Leitlhof.
Transparenz: Vielen Dank an das Team des Naturhotels Leitlhof für die Einladung! Alle Ansichten dieses Beitrags sind wie immer meine eigenen und basieren auf meiner eigenen, persönlichen Erfahrung und Recherche vor Ort.