Die meisten denken vermutlich nur im Sommer an einen Kurztrip in den Schwarzwald (oder gar nicht). Dabei ist es gerade im Winter schön, wenn die düsteren Schwarzwaldbäume nämlich noch grün sind (Nadelbäume eben), die Touristen größtenteils weg und der Rauhreif über der urigen Landschaft liegt, vielleicht auch schon der erste Schnee…
Vielleicht sehnt ihr euch ja gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit nach einer kleinen Flucht aus dem Alltag?
Dann lasst euch von mir mitnehmen auf einen kleinen Advents-Wochenendtrip in den Hochschwarzwald.
Ab ins Höllental! Zu Fuß durch die Ravennaschlucht
Das Höllental liegt tief im Hochschwarzwald, in der Nähe von Titisee-Neustadt und Hinterzarten, wo wir das Auto im Ortszentrum von Hinterzarten parken. Von hier könnt ihr zu einer der schönsten, kleinen (und leichten) Wanderungen in der Region aufbrechen.
Sie führt euch in ca. 1-1,5 Stunden durch die Ravennaschlucht, ein schmales Seitental des Höllentals mit einem rauschenden Bach und einem schönen Wanderweg mitten hindurch. Der erste Teil der Route bringt euch aus Hinterzarten hinaus und über die Felder und Wiesen in Richtung Wald und zum Eingang der Schlucht.
Dort angekommen, taucht ihr ein in den Wald und folgt immer dem Wanderweg, der euch auf ein paar hübschen Holzstegen, Brücken und Treppen entlang des sprudelnden Bachs führt. Unterwegs passiert ihr auch ein paar historische Mühlen. (Die Wanderung ist übrigens super easy und ihr könnt den Weg auch gut im Winter begehen – aber besser nicht ohne festes Schuhwerk.)
Spätestens hier unten werdet ihr realisieren, dass ihr tatsächlich im Schwarzwald seid.
“Schatzhauser im grünen Tannenwald,
Bist viele hundert Jahre alt.
Dein ist all Land, wo Tannen stehn,
Läßt dich nur Sonntagskindern sehn.”
– Wilhelm Hauff, Das kalte Herz
Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht
Am unteren Ende der Ravennaschlucht kommt ihr beim Viadukt der Höllentalbahn heraus. Hier, direkt unter dem Viadukt am Ende der Schlucht findet an den Adventswochenenden immer ein kleiner Weihnachtsmarkt statt. (Ein Grund mehr, das Schwarzwald-Winterwochenende in die Adventszeit zu legen!)
Ihr könnt also wie ich eure kleine Wanderung durch die Ravennaschlucht direkt mit einem Besuch des Weihnachtsmarkts verbinden, oder euch im Hofgut Sternen gleich neben dem Markt wieder aufwärmen, wo im 18. Jahrhundert schon illustre Durchreisende wie Marie-Antoinette und Johann Wolfgang von Goethe einkehrten.
Auf dem Weihnachtsmarkt selbst futtere ich mich mit viel Leckerem durch (meine Favoriten: der Stand mit Pulled Pork, Crepes und leckerer Schwarzwälder Schinken), schaue mir Schwarzwälder Kunsthandwerk an und probiere diverse Glühweine (zum Glück fahren Shuttlebusse in regelmäßigen Abständen zurück nach Hinterzarten!).
Bei der Auswahl der Stände hätte ich mir mehr hochwertiges Kunsthandwerk, mehr Schmuck und jung-kreatives Design gewünscht, doch die wirklich besondere Location und Stimmung zur Dämmerung machen das wieder wett und so trinke ich statt Shopping eben noch einen Glühwein an einem schönen Lagerfeuer im Garten einer kleinen Hütte am Markteingang.
Besonders romantisch wird der Markt dann mit zunehmender Dunkelheit, wenn die Lichter angehen und das Viadukt richtig schön kitschig angestrahlt wird. (Den besten Blick von oben auf die Szenerie habt ihr dann von dem kleinen Hügel neben dem Eingang, von dem auch meine Fotos entstanden sind.)
Genuss im Alemannenhof und Winterstimmung am Titisee
Zum Übernachten fahren wir anschließend weiter ins Boutique-Hotel Alemannenhof am Titisee. Das familiengeführte Hotel ist nicht zu groß und hat eine gemütliche und familiäre Atmosphäre. Es liegt direkt am Seeufer, so dass ihr immer einen schönen Seeblick habt und direkt zum Ufer runtergehen könnt.
Das Design ist eine Mischung aus traditionell-schwarzwaldmäßig und modern-stylisch. Es gibt einen Gewölbe-Weinkeller (z.B. für Aperitifs!) und in dem angeschlossenen Gourmet-Restaurant könnt ihr richtig gut schlemmen!
Am nächsten Tag wachen wir zu Wintersonne und Seeblick auf.
Bevor wir uns noch auf einen kleinen Schwarzwald Roadtrip aufmachen, der uns unter anderen nach St. Märgen, zum nahe gelegenen Schluchsee und zur Wutachschlucht führt, genießen wir erst mal ein leckeres Frühstück an dem großen Frühstücksbuffet in der gemütlichen Schwarzwaldstube und dann unten am Ufer des Titisees das Licht und die Stille, die es so nur im Winter geben kann.
…noch mehr Tipps für euer Schwarzwald-Winterwochenende:
Ganz in der Nähe der Ravennaschlucht sind der Feldberg, der Titisee, der Schluchsee und die Wutachschlucht (wo es übrigens auch eine schöne Wanderung gibt!).
In der Gegend könnt ihr zudem geführte Schneeschuhwanderungen oder Winterwanderungen machen, z.B. am Feldberg mit Einkehr auf einer urigen Hütte. Das würde ich ja wirklich gern mal machen! Oder, noch besser: Wenn es genug Schnee hat, könnt ihr in der Region sogar Hundeschlittenfahren oder Skifahren!
Links & Infos:
Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht
Winterwanderungen und Schneeschuhwanderungen
Winterwanderung durch die Ravennaschlucht (zur Adventszeit auf Fackelwanderungen zum Weihnachtsmarkt in der Ravennaschlucht)
Übernachtungstipp: Boutique-Hotel Alemannenhof
Weiterlesen:
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In Zusammenarbeit mit Urlaubsland Baden-Württemberg.
Der Schwarzwald ist wunderschön. Ich war dieses Jahr 3x dort und ich bin immer wieder von der Landschaft begeistert.
Wer die Natur mag, sollte unbedingt mal in den Schwarzwald reisen und dort etwas Wandern gehen 🙂
Gruß
Stefanie
Danke Stefanie, das finde ich auch!
Hallo Susi, ein schöner Trip. Ich hab es leider diesmal nicht bis zum Titisee geschafft, aber Dein Blog macht unheimlich Lust gleich wieder auf in den Schwarzwald zu düsen. Ich würde Deinen Artikel gern auf meiner Seite verlinken – ok? LG aus Berlin
Hi Janine, das freut mich! Und ja, du darfst den Artikel gerne auf deiner Seite verlinken. Lg!