Schwäbische Alb im Winter: 10 winterliche Ausflugsziele

Ausflugstipp Winter Schwäbische Alb

Wenn es Winter wird und vielerorts nur kalt und grau, hüllt sich die Hochfläche der Schwäbischen Alb regelmäßig in ein weißes Winterkleid aus knirschendem, glitzerndem Schnee.

Mit etwas Glück verwandeln sich die über 800-900 m aufragenden Höhenzüge der Alb im Winter sogar in ein regelrechtes Winterwunderland! Winterwandern, Schlittenfahren, Langlaufen und Skifahren sind dann möglich. Doch auch ohne Schnee bietet die Schwäbische Alb im Winter tolle Ausflugsziele und Wandermöglichkeiten. Perfekt, um an der klaren Winterluft mal tief durchzuatmen, ein bisschen Wintersonne zu tanken, schöne Ausblicke zu genießen und sich am ersten Schnee zu erfreuen.

Schnappt die Thermoskanne und schnürt die Winterstiefel – es wird Zeit für einen Winterausflug!

Eisige Welt: Uracher Wasserfall im Winter

Über einen Felsvorsprung aus Tuffstein stürzt das Wasser hier 37m in die Tiefe, um anschließend in kleineren Kaskaden munter weiterzuplätschern. Ich finde, der Uracher Wasserfall ist der schönste der Schwäbischen Alb! Einige von euch haben ihn bestimmt schon mal besucht, doch wart ihr auch schon mal im Winter da? Dann bilden sich filigrane Eiszapfen an den Rändern des Wasserfalls und verwandeln das schattige, hintere Ende des Tals rund um den Wasserfall in eine eisige Welt. Ab und zu gefriert der Wasserfall nach längeren Frostperioden auch komplett – ein beeindruckendes Naturschauspiel.

Ein einfacher Wanderweg führt durch das idyllische Maisental am sprudelnden Brühlbach entlang zum Wasserfall. Da der Weg zum Wasserfall im Winter meist vereist ist, solltet ihr im Vorfeld eures Besuchs auf gutes Schuhwerk und eventuelle Wegsperrungen achten. Auch Grödel und Stöcke sind für das letzte Stück hinauf zum Wasserfall empfehlenswert.

Halb gefrorener Uracher Wasserfall im Winter
Eiszapfen am Bad Uracher Wasserfall im Winter

Wintermärchen bei Albstadt: Winterwandern auf den Traufgängen

Am Albtrauf bei Albstadt (der über 900m hohen Nordkante der Schwäbischen Alb) bieten sich nicht nur wunderbare Aussichten, sondern auch beste Voraussetzungen für weiße Winter. Sobald der erste Schnee die Landschaft in ihr Winterkleid gehüllt hat, könnt ihr tolle Winterwanderungen machen. Mit dem Traufgang Wintermärchen und dem Traufgang Schneewalzer findet ihr hier sogar zwei gespurte Premium-Winterwanderwege.

Der Traufgang Wintermärchen führt über schneebedeckte Wacholderheiden und Felder durch den Winterwald zum Raichberg-Turm, von dem man eine weite Aussicht bis zum Horizont hat. Legt unbedingt auch einen Abstecher beim Aussichtspunkt Zeller Horn ein: Von hier bietet sich der vielleicht schönste Blick auf die märchenhafte Burg Hohenzollern, die auf einem Aussichtshügel vor dem Albtrauf thront – ein Wintermärchen!

Mein Tipp: Macht die Wanderung am besten unter der Woche, denn an den Wochenenden wird es hier oft sehr voll. Informiert euch vor Abfahrt immer online bei Albstadt Tourismus über die aktuelle Parkplatzsituation vor Ort und achtet auf geeignete Winterausrüstung. Den Schneebericht findet ihr hier.

Auch ohne Schnee wunderschön: Winter-Sonnenuntergang bei Albstadt mit Blick auf die Burg Hohenzollern:

Sonnenuntergang Schwaebische Alb Winter
Burg Hohenzollern Sonnenuntergang Winter

Blautopf in Blaubeuren

Auch im Winter leuchtet der Blautopf in Blaubeuren in einem irren, tiefen Türkisblau, das aussieht wie gephotoshoppt. Ein schöner Kontrast zum üblichen, nebligen Wintergrau! Kein Wunder, dass manche hier magische Kräfte am Werk sehen: Zahlreiche Legenden ranken sich um die hübsche Karstquelle. Die bekannteste ist die „Geschichte von der Schönen Lau“, einer Wassernixe, die noch heute in den Tiefen des Blautopfs leben soll – schaut genau hin, wenn ihr dort seid!

Im Blautopf tritt versickertes Wasser aus dem Karstgestein der Schwäbischen Alb und dem dahinterliegenden, weit verzweigten Höhlensystem wieder an die Oberfläche. Ein kleiner Rundwanderweg führt um den Blautopf herum, so dass man ihn aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. An seinem Ufer befinden sich eine historische Hammerschmiede und die spätgotische Klosteranlage, deren Turm sich hübsch im Blautopf spiegelt.

Mein Tipp: Verbindet euren Besuch beim Blautopf mit dem 1,5 km langen Altstadtrundgang durch Blaubeuren und einer Besichtigung des mittelalterlichen Klosters. In Blaubeuren findet ihr auch das Urgeschichtliche Museum mit seinen berühmten Eiszeitkunst-Funden aus den nahegelegenen Höhlen.

Blaubeuren Blautopf im Winter

Eselsburger Tal im Winter

Das Eselsburger Tal ist ein idyllisches Flusstal auf der Ostalb mit Wacholderheide, Felsformationen und Überresten von Burgen. Auch im Winter ist es ein schönes Ausflugziel! Bekannt ist das Eselsburger Tal für die „Steinernen Jungfrauen“. Noch heute erzählt man sich die uralte Sage der beiden Frauen, die in zwei markanten Felsen verewigt sind. Der etwa 11 km lange Rundwanderweg durch das Tal ist gut ausgebaut und auch im Winter gut zu begehen. Ein weiteres Highlight neben den Steinernen Jungfrauen ist die Ruine Falkenstein. Verpasst nicht den schönen Ausblick auf das Tal vom Aussichtspunkt auf dem Felsen, auf dem die Burg einst stand!

Alternativ plant ihr eine kürzere Tour zwischen Herbrechtingen und dem kleinen Dorf Eselsburg, die euch an den Steinernen Jungfrauen vorbeiführt. In Eselsburg erwarten euch eine Biber-Infostation, der bei Einheimischen beliebten Biotal Hofladen mit Café und die Talschenke.

Das Eselsburger Tal auf der Schwäbischen Alb im Winter

Zu den UNESCO Welterbe-Höhlen im Lonetal

Eine Wanderung durch das Lonetal ist eine Zeitreise, die euch mindestens 50.000 Jahre in die Vergangenheit katapultiert. Auf den ersten Blick wirkt das idyllische Tal auf der Ostalb eher wenig spektakulär. Doch seine Höhlen zählen zu den wichtigsten Steinzeitfundstätten der Welt: Hier wurden Gegenstände entdeckt wie der geheimnisvolle “Löwenmensch” aus Mammutelfenbein oder das “Mammut vom Vogelherd”, die zu den frühesten Kunstwerken der Menschheit zählen. Auch wenn die Höhlen heute verlassen sind, finde ich es unglaublich faszinierend, sie zu betreten und mir vorzustellen, wie die Menschen hier bereits vor über 50.000 Jahren lebten.

Eine Wanderung durch das Lonetal, z. B. auf dem “Neandertalerweg”, führt euch zu dreien der Höhlen, die zum UNESCO Welterbe “Höhlen und Eiszeitkunst auf der Schwäbischen Alb” zählen: die Hohlensteinhöhlen, die Bockstein- und die Vogelherdhöhle. Letztere könnt ihr im Rahmen des (empfehlenswerten) Archäoparks Vogelherd besuchen, die beiden anderen sind frei zugänglich. Verbindet eure Tour noch mit einem Abstecher zur Ruine Kaltenburg und evtl. einem Besuch der Charlottenhöhle mit ihren vielen Tropfsteinen.

Lonetal Hohlenstein Höhlen Winter
Ruine Kaltenburg Lonetal Ostalb
Lonetal wandern UNESCO Welterbe Höhlen Ostalb

Wental Felsenmeer und Meteorkrater

Mein nächster winterlicher Ausflugstipp befindet sich ebenfalls auf der Ostalb. In Steinheim am Albuch bei Heidenheim könnt ihr in einem uralten Meteorkrater wandeln (oder, noch besser: den Kraterrundweg auf dem Kraterrand entlangwandern!).

Zudem könnt ihr das Wental Felsenmeer besuchen. Etwa 30 zerklüftete, frei stehende Karstfelsen ragen im Wental einfach so aus der Erde empor. Am besten sollte man die Felsformationen aus verschiedenen Blickwinkeln erleben. Es lohnt sich, zwischen ihnen hindurchzustreifen, etwas herumzukraxeln und sich an einem schönen Plätzchen für ein winterliches Picknick mit heißem Tee niederzulassen (es gibt hier auch Grillstellen).

Macht am besten eine Rundwanderung, die euch auch am berühmten “Wentalweible” vorbeiführt. Aufwärmen könnt ihr euch anschließend im Landgasthof Wental.

Wental-Felsenmeer-Schwaebische-Alb-Tipps

Winterwandern und Rodeln bei Balingen

Wer Schnee sucht, wird auf der über 800 m hohen Hochfläche der Schwäbischen Alb bei Balingen sehr wahrscheinlich fündig. Direkt hinter dem Lochenpass führt ein Spazierweg durch eine schöne Winterlandschaft weiter in Richtung Schafberg und Hoher Fels, auf dem man eine schöne Winterwanderung machen kann. Nach einem kurzen, steilen Aufstieg erreicht ihr den Lochenstein, einen Felsgipfel mit Gipfelkreuz und toller Aussicht. Wer gerne Schlitten fährt, packt für diesen Ausflug auf jeden Fall den Schlitten ein! Schon nach wenigen Minuten werdet ihr an einem schönen Schlittenhang vorbeistapfen.

Schlittenfahren rodeln Schwäbische Alb

Schloss Lichtenstein

Das auf einem Felsvorsprung thronende Schloss Lichtenstein ist zu jeder Jahreszeit märchenhaft – auch im Winter! Da das Schloss jedoch im Januar und Februar im Winterschlaf verweilt, könnt ihr es nur im Nov/Dez und wieder ab März besuchen. Dann würde ich den Besuch des Schlosses mit einer Winterwanderung verbinden, denn im Wald rings um das Schloss stehen zahlreiche schöne Wanderwege zur Auswahl.

Wandert z. B. vom Schloss weiter zu den Aussichtspunkten am Breitenstein und Gießstein. Oder ihr wandert in die andere Richtung weiter zum gegenüberliegenden Traifelberg. Auch von dort habt ihr tolle Ausblicke, und wer mag, findet hier auch einen Skilift – und einen Schlittenhang! Wer im März kommt, kann auch gleich noch die nahegelegene Bärenhöhle und Nebelhöhle besuchen (Winterpause checken).

Schloss Lichtenstein November Herbst

Falkensteiner Höhle

Die ca. 5km lange Falkensteiner Höhle ist eine der bekanntesten und längsten Höhlen der Schwäbischen Alb. Sie ist eine aktive Wasserhöhle, in der sich das durch das Karstgestein sickernde Oberflächenwasser der Alb sammelt und in einem Bach aus der Höhle heraussprudelt. Erkunden kann man sie nur im Rahmen einer geführten Höhlentour mit Neoprenanzug & Co. – das allerdings nicht im Winter. Immer zugänglich ist jedoch das große Höhlenportal. Obwohl man nur etwa 20m hinein kann, bis man auf die Absperrung stößt, ist der Eingang doch ziemlich beeindruckend. Zudem liegt er an einer schönen, erhöhten Stelle im Wald. Unterhalb des Höhlenportals plätschert die Elsach aus der Höhle kommend über einen kleinen Wasserfall nach unten.

Mein Tipp: Verbindet euren Besuch bei der Falkensteiner Höhle mit einem Abstecher nach Bad Urach. Alternativ könnt ihr ganz in der Nähe noch die Ruine Reußenstein besuchen und/oder das Schopflocher Moor erkunden.

Münsingen: Burgruine Hohengundelfingen und Lautertal

Auch rund um das 750m hoch gelegenene Münsingen verwandelt sich die Alb im Winter gerne in ein schneeglitzerndes “schwäbisches Sibirien”. Dann findet ihr hier nicht nur mehrere geräumte Winterwanderwege zur Auswahl, aber auch Loipen, Skipisten, Schlittenhänge und Möglichkeiten für Schneeschuhwanderungen mit Verleih. Eine landschaftlich schöne, kleine Winterwander-Runde führt euch durchs Große Lautertal.

Ein paar Kilometer weiter südlich liegt die Burgruine Hohengundelfingen auf einem Höhenrücken über dem Lautertal. (Vom Wanderparkplatz ist sie in ca. 15 Min. zu erreichen.) Ich mag die Ruine ja sehr und finde, sie hat etwas ganz Besonderes – vor allem auch einen wunderschönen Ausblick auf das Lautertal.

Schwäbische Alb Winterwandern Balingen

Warst du schon mal im Winter auf der Schwäbischen Alb und hast auch einen guten Wintertipp? Dann hinzerlass mir gerne einen Kommentar!

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2 Kommentare

  • Berna sagt:

    Hallo Weltenbummer*innen,

    warum in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah…und daher freue ich mich umso mehr über deinen Beitrag von der Schwäbischen Alb.
    Wir, mein Freund und ich haben vor fast 2 Jahren und nach über 30 Jahren das Ruhrgebiet verlassen und (Corona sei Dank ) verwalten seither einen Campingplatz auf der Schwäbischen Alb. (Wir haben noch keine Minute bereut)

    Unsere Intension ist es nun auch das Wintercamping zu forcieren, insbesondere die winterfesten Glampingunterkünfte, die WoodLodges. Die Lage des Naturcamping ist bei guter Schneelage umrahmt von Loipen und läßt den Menschen unglaubliche Ruhe und Erholung erleben.

    Das wäre doch für die Region ein neuer schöner Winter-Weihnachts-Beitrag.

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