Naturpark Stromberg-Heuchelberg – 6 schöne Ausflugstipps

Dieser Ort in Baden-Württemberg ist quasi noch ein Geheimtipp: der Naturpark Stromberg-Heuchelberg. Zumindest ist er außerhalb der eigenen Region auch unter Baden-Württembergern kaum bekannt, dabei liegt er nur ca. 70 Minuten nordwestlich von Stuttgart, zwischen Vaihingen/Enz und Heilbronn.

Im Naturpark Stromberg-Heuchelberg könnt ihr einen Tag in schöner Natur verbringen

Sanfte Hügel mit Wald und Weinbergen und wogenden Kornfeldern beherrschen das Landschaftsbild des Naturparks, weshalb Einheimische auch schon mal von der “Toskana des Kraichgaus” schwärmen. Die Gegend ist jedenfalls total idyllisch! So idyllisch, dass hier sogar wieder eine kleine Population an Wildkatzen lebt.

Benannt ist der Naturpark nach den beiden Höhenzügen Stromberg und Heuchelberg, die das Gebiet durchziehen. An den Südhängen wird Wein angebaut, dazwischen gibt es viel Wald und in den Tälern kleine Badeseen und Dörfer. Es gibt viele Wandermöglichkeiten und auch das UNESCO Welterbe Kloster Maulbronn gehört zu den Sehenswürdigkeiten im Naturpark Stromberg-Heuchelberg.

Falls ihr also auf der Suche nach Ausflugszielen und Wandertipps in Baden-Württemberg seid, schaut euch meine Tipps in diesem Artikel an!

Ehmetsklinge: ein Tag am See

Am Natur- und Badesee Ehmetsklinge bei Zaberfeld bietet Abkühlung an warmen Tagen mit Liegewiese und idyllischen, naturbewachsenen Ufern. Hier könnt ihr aber nicht nur baden, sondern einen ganzen, abwechslungsreichen Ausflugstag verbringen. Denn direkt neben dem See befindet sich das Naturparkzentrum mit Ausstellungen und Außenbereich, Wanderwegen und mehr.

Wer mag, nimmt den Rundwanderweg um den See und gönnt sich auf der anderen Seite im Landcafé Leinberger ein Stück Kuchen oder Torte. Zudem sorgt das Wirtshaus am See für Stärkung und Erfrischungen.

Gut zu wissen: Da an Schönwetter-Wochenende einiges am See los ist, kommt wenn möglich außerhalb der Stoß- und Ferienzeiten. Ich war unter der Woche morgens da und hatte den See fast für mich, was richtig schön war.

Mehr Infos für euren Besuch findet ihr hier.

Von Wildkatzen, Wildkräutern und Störchen beim Naturparkzentrum

Direkt neben dem Stausee Ehmetsklinge findet ihr das moderne Naturparkzentrum, das ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge im Naturpark ist, aber auch ein Ausflugsziel für sich. In der Ausstellung erfahrt ihr mehr über die besondere Natur der Region, z. B. über die kleine Population an Wildkatzen, die seit einiger Zeit wieder im Naturpark zuhause ist.

Auch im Außenbereich des Naturparkzentrums gibt es einiges zu sehen und zu erleben:

  • Schlendert durch die WildKräuterWelt, ein Garten mit über 100 heimischen Wildkräutern und Infotafeln dazu. Je nachdem, wann ihr da seid, sind immer andere Kräuter am Gedeihen und Blühen. Haltet auch Ausschau nach Insekten und Eidechsen!
  • Ganz interessant fand ich auch das Schmetterlingsquiz auf der Wiese neben dem Kräutergarten.
  • In der Wildkatzen Spielanlage vor dem Gebäude können Kinder herumklettern und am eigenen Leib erfahren, was eine junge Wildkatze alles lernen muss, bevor sie sich ihr eigenes Revier sucht.
  • Auf dem Hirschkäferpfad könnt ihr mehr über die hier lebenden Hirschkäfer erfahren – und sie im Spätsommer/August vielleicht sogar in echt bewundern.
  • Auch die Wander3Klänge Zaberfeld, drei unterschiedlich lange Wandertouren, starten direkt an der Ehmetsklinge.

Ein Highlight, das ihr auf keinen Fall verpassen solltet, ist das Storchennest am Naturparkzentrum. Hier könnt ihr die großen, majestätischen Vögel aus nächster Nähe sehen! Als ich im Juni da war, waren die Jungtiere noch nicht flügge und ich konnte die Futterjagd und Fütterung beobachten.

Wanderung zum Weißen Steinbruch mit Aussichtsplattform

Macht eine Wanderung auf einem der „Wander3Klang“ Rundwanderwege, wenn ihr im Naturpark seid! Die Wander3Klänge sind immer drei Rundwanderungen unterschiedlicher Länge, die von einem Wanderparkplatz starten und von denen man sich eine aussuchen kann. Ich empfehle euch eine Wanderung zum Weißen Steinbruch bei Pfaffenhofen mit seiner Aussichtsplattform.

Der ehemalige Steinbruch, der von von 1902 bis 1914 zum Abbau von Stubensandstein genutzt wurde, liegt mitten im Wald und ist zum Teil überwachsen, die Spuren sind aber immer noch deutlich zu sehen. Bekannt wurde der Weiße Steinbruch durch seine vielen Reptilien- und Amphibienfunde. So wurden hier u. a. die Überreste des ältesten europäischen Dinosauriers Sellosaurus gefunden. Auf Infotafeln könnt ihr mehr über die Gegend und ihre urzeitlichen Bewohner erfahren. Schön fand ich die Aussichtsplattform, von der man einen unglaublich weiten Panoramablick über die Landschaft hat.

Der Weiße Steinbruch und die Aussichtsplattform sind nur zu Fuß erreichbar. Ich empfehle euch eine Wanderung auf dem Wander3Klang Pfaffenhofen (drei Touren unterschiedlicher Länge, die alle am Weißen Steinbruch vorbeiführen)!

Auf diese kleinen “Feenhäuser” bin ich versteckt im Wald entlang des Wanderwegs gestoßen. (Ihr findet sie bei Google Maps unter “Dannys magische Waldhäuser Eibensbach”.) Ob sie dann noch da sind oder ob die Feen in der Zwischenzeit schon weitergezogen sind, kann ich euch allerdings nicht sagen…

Der Eppinger-Linien-Weg

Habt ihr schon mal von den Eppinger Linien gehört? Diese historische Verteidigungslinie stammt aus dem Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688 bis 1697) und sollte französische Raubzüge verhindern.

Der sogenannte “Türkenlouis” (Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden) ließ den 86km langen Verteidigungswall gegen die Franzosen in mühevoller Fronarbeit von Zivilisten errichten, die größtenteils vor der Linie lebten und somit zwischen die Fronten gerieten. Damals wollte sich der Sonnenkönig Ludwig XIV. nämlich das Erbe der Liselotte von der Pfalz einverleiben, die mit seinem Bruder verheiratet war. Spannende Geschichte!

Die Verteidigungsanlage bestand aus einem Verhau aus Baumstämmen und Ästen, einem Graben (s. rechtes Bild), Palisaden und Wachtürmen (Chartaques) in regelmäßigen Abständen. Die Überreste durchziehen noch heute die Landschaft im Naturpark Stromberg-Heuchelberg und können auf dem Eppinger-Linien-Weg zwischen Eppingen und Mühlacker auf einer Länge von 41 km erwandert werden. Auch das UNESCO-Welterbe Kloster Maulbronn liegt an der Strecke und war Teil des Walls.

Wenn ihr keine mehrtägige Wanderung auf dem Eppinger-Linien-Weg machen möchtet, könnt ihr natürlich auch nur ein Stück des Wegs gehen, z. B. beim Kloster Maulbronn, oder wie ich den Abschnitt bei Kürnbach mit den Spiegeln, wo ihr den Ausblick oben habt (Infos im nächsten Punkt!).

Kunstskulpturen im Wald: die Spiegel

Entlang des Eppinger-Linien-Wegs findet ihr Kunstskulpturen und Installationen mitten in der Natur, die einen Bezug zu den Eppinger Linien haben und von dem lokalen Künstler Hinrich Zürn geschaffen wurden. Besonders cool finde ich die großen Spiegel der Skulptur “Weitblick”, die sich einzeln bewegen lassen und einen tollen Blick auf die Landschaft freigeben. Als könnte man durch den Spiegel direkt mitten in die verwunschene Natur fallen oder in eine andere Dimension wie bei Alice im Wunderland!

Die Spiegel findet ihr beim Aussichtspunkt am Altenberg in Kürnbach (“Aussichtspunkt Spiegel” bei Google Maps). Gleich dahinter im Wald befinden sich die Eppinger Linien, und ganz in der Nähe liegt auch die Skulptur “Bauernopfer”.

Zum Spiegel kommt ihr auf dem ca. 8-9 km langen Rundwanderweg Wander3Klang Kürnbach bzw. Rundweg Sulzfeld-Kürnbach-Zaberfeld (hier geht’s zum Flyer), der zum großen Teil auf dem Eppinger-Linien-Weg verläuft.

Burg Ravensburg

Zum Abschluss eines schönen Wander- und Ausflugstags solltet ihr unbedingt die Burg Ravensburg bei Sulzfeld besuchen und den Sonnenuntergang von der Burg sowie ein leckeres Abendessen im Burgrestaurant genießen.

Die Burg thront schon von Weitem sichtbar richtig malerisch auf einem Aussichtsberg, umgeben von Weinhängen. Das Burgrestaurant serviert regionale Spezialitäten und Weine in einem schönen, historischem Ambiente. Vom Biergarten des Burgrestaurants hat man einen Wahnsinns-Ausblick! Ich war schon zwei Mal dort und muss sagen:

Die Burg ist ein toller Sonnenuntergangs-Spot!

Bitte beachtet, dass die Burg nur zu den Restaurant-Öffnungszeiten zugänglich ist. Im Burgrestaurant solltet ihr vorab reservieren.

Rundwanderwege bei der Burg, von denen ihr einen schönen Blick auf die Burg habt und die ich euch empfehlen kann, sind die kleine und mittlere Runde des “Wander3Klang Sulzfeld”.

Mehr Infos zum Naturpark Stromberg-Heuchelberg findet ihr hier.

Eine Bitte: Seid achtsam, wenn ihr in der Natur unterwegs seid! Bleibt auf den markierten Wegen, hinterlasst keinerlei Müll (auch keine Taschentücher), vermeidet Dämmerung und Nachtzeiten und nehmt Rücksicht auf die Pflanzen und Tiere. Mehr Infos und Tipps zum richtigen Umgang mit Wildtieren und ihrem Lebensraum findet ihr bei bewusstWild.

Mehr naturnahe Ausflugsziele und Ausflugstipps in Baden-Württemberg:

Werbehinweis: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg Tourismus und basiert auf meinen eigenen Erfahrungen und meiner eigenen Recherche vor Ort.

Share

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert