Angkor Wat – die Mutter aller Tempel. Angkor – insgesamt 400 Quadratkilometer mit Ruinen alter Tempelanlagen im kambodschanischen Dschungel. Ein Traum? Mein Traum!
Trotzdem hatte ich meine Erwartungen nach Bagan in Myanmar (Burma) präventiv mal etwas heruntergeschraubt. Bis uns eine britische Reisegefährtin, die wir an der laotischen Grenze kennengelernt hatten, erklärte: “Bagan kommt nicht gegen Angkor Wat an. Keine Tempel der Welt kommen dagegen an, wenn Du das gesehen hast.” Und da waren sie wieder – meine leuchtenden Augen.
Das erste Mal näherten wir uns dem berühmten “Haupttempel” Angkor Wat von Südosten. Ich hatte keine Ahnung, dass wir schon da waren, bis ich auf einmal die dunklen Mauern und Türme durch die Bäume hindurch wiedererkannte. Das soll Angkor Wat sein? Das größte religiöse Bauwerk der Welt?? Meine erste Reaktion war ehrlich gesagt… ein bisschen enttäuscht. Das hatte ich mir irgendwie größer und eindrucksvoller vorgestellt.
Wie groß Angkor Wat wirklich ist, merkt man eigentlich erst, wenn man den Westeingang nimmt. Bis man zum ‘eigentlichen’ inneren Tempel kommt, legt man erst mal ordentlich Strecke zurück – über einen riesigen Wassergraben, durch Tore und Parkanlagen.
Und dann steht man vor dem großen Seerosenteich. Hier ist der beliebte Sonnenaufgangs. und Sonnenuntergangsspot, von hier kriegt man den Panoramablick auf Angkor Wat. Das finden nur ungefähr tausend andere auch gut. Der Platz eignet sich also auch sehr gut zum Beobachten von lustigen Reisegruppen (und Affen – die mögen am Liebsten die Touristen, die Essen in der Hand haben ;-)).
Circa 90% aller Reisegruppen in Angkor Wat tragen identische Hüte
Die Affen freuen sich besonders über die Essensreste der Touris
Und dann gingen wir endlich rein. Und ich war: begeistert!
Ein Labyrinth von Gängen, Treppen, Türmen.
Im Garten hinter dem Tempel (Suchbild mit Mönch!)
Auf den großen Turm ‘Bakan’ kann man sogar rauf! Das sieht dann so aus:
Der Grad an Verzierung übertrifft alles, was ich bisher gesehen habe. Vor allem die berühmten Galerien von Bas-Reliefs, die Geschichten aus der hinduistischen Mythologie erzählen. Auf Hunderten von Metern!
Kampfszene aus dem Hindu-Epos Ramayana
Ich stelle mir vor, welche Horden an Steinmetzen hier gewerkelt haben müssen (Angkor Wat wurde in ‘nur’ 37 Jahren gebaut). Überall entdecke ich Inschriften und in Stein gemeißelte Gestalten.
Apsaras tanzen überall an den Wänden (halbgöttliche Tempeltänzerinnen bzw. Nymphen)
Angkor Wat wird zum Glück nicht nur als Fotomotiv, sondern auch heute noch als Tempel genutzt:
Trotz der imposanten Kulisse hat sich Angkor Wat mir erst auf den zweiten Blick erschlossen. Ich hätte noch Stunden durch die Gänge schlendern, die exotischen Figuren bewundern und immer neue Ausblicke finden können.
Welche Tempel es in Angkor noch gibt und wie man sie mit dem Fahrrad erkunden kann, erfahrt ihr in diesem Post, mehr über die Tempelretter von Angkor Wat in diesem Post.
Angkor Wat – Die Fakten
Angkor Wat ist der berühmteste und größte Tempel von Angkor. Er wurde im 12. Jhd. von König Suryavarman II. erbaut, ungefähr zu derselben Zeit wie die Kathedralen in Europa. Wo er steht, war im Mittelalter die Hauptstadt des riesigen Khmer-Reichs Angkor. Erbaut als ein Hindutempel und dem Gott Vishnu geweiht, wurde Angkor Wat später als buddhistisches Heiligtum genutzt. Seine Bauweise symbolisiert das Universum. Obwohl die offizielle Story so geht, dass die Franzosen Angkor Wat im 19. Jhd im Dschungel wiederentdeckt haben, wurde der Tempel von den Einheimischen zu allen Zeiten religiös genutzt. Heute ist er das Nationalsymbol Kambodschas und UNESCO Weltkulturerbe.
Hinkommen und Rumkommen: Das Tor zu den Tempelanlagen von Angkor ist die Stadt Siem Reap (ca. 6km entfernt). Am einfachsten kommt man per Flugzeug hin, z.B. von Thailand, Vietnam oder Laos. Vor Ort mietet man sich am Besten ein Tuktuk, Taxi oder Fahrräder an, um die Tempel zu erkunden (dazu in Kürze mehr hier im Blog!).
Eintritt: Ein-Tages-Ticket: 20$, Drei-Tages-Ticket: 40$, Sieben-Tage-Ticket: 60$. Das Ticket gilt für den gesamten Angkor Archaeological Park und muss bei den großen Tempeln immer wieder vorgezeigt werden. Öffnungszeiten: 05:00 bis 18:00. Tipp: Wer sein Ticket für den Folgetag am Vorabend kurz vor Schluss um ca. 16:45 kauft, darf bereits rein und kann noch ‘gratis’ den Sonnenuntergang anschauen.
Super Bericht und super Tipps am Ende 🙂 Bin schon gespannt auf die nächsten Berichte zu Angkor Wat! lg Tobi
Danke Tobi! Da kommt definitiv noch mehr! (Dachte erst, ich würde das alles in einen Post kriegen ;-))
“Legenden aus Stein” – sehr schön, genau mein Ding!
Haha, alte geschichtsträchtige Steinhaufen sind auch genau mein Ding! 😉 Bald kommt hoffentlich Teil 2!