“No, not right! Mines!!! Go left!” ruft Zafan, als wir aus dem Auto steigen und gerade auf die großen Felsbrocken zu unserer Rechten zusteuern wollen. “What??! Okaaaaay…?”
Wer an der afghanischen Grenze im Süden von Tadschikistan eine Pinkelpause braucht, sollte besser nicht einfach so in die Landschaft stapfen, denn es gibt noch einige wenige verminte Gebiete entlang des Grenzflusses, die auf Karten nicht eingezeichnet sind. Da heißt es nur dem Fahrer vertrauen und hoffen, dass er schon die richtigen Felsbrocken finden wird, der Rest ist Inshallah, denn wir sind hier weit jenseits von Annehmlichkeiten wie Toiletten. Erst Tage später fällt mir wieder ein, dass die farbigen Kennzeichnungen der wie hingewürfelt wirkenden Felsbrocken neben der Straße vielleicht auf Minen hinweisen.
Wir sind auf dem Pamir Highway, der zweithöchsten internationalen Fernstraße der Welt (nach dem Karakorum Highway, der von hier übrigens auch nicht mehr weit ist).
Schon allein der Name Pamir Highway lässt mein Roadtrip-Herz höher schlagen.
Pamir Highway: Seidenstraße, Dach der Welt, Abenteuerland
Er folgt einem Teil der alten Seidenstraße, von der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe ins Pamir-Gebirge und dort zunächst an der afghanischen Grenze entlang, bevor es über Hochgebirgspässe und -wüsten nach Norden in die abgelegeneren Hochebenen geht. Schließlich führt er über einen Grenzpass nach Kirgistan, zur Stadt Osh.
Karte: via viel-unterwegs.de
Nicht nur Afghanistan, sondern auch die Grenzen zu Pakistan und China kommen in Sichtweite, schroffe Berge bis zum Siebentausender, an deren Flanken Gletscher kleben, karge Wüstenmondlandschaften, weite grüne Hochtäler mit Jurten und grasenden Yaks kirgisischer Hirten, uralte Festungen aus der Zeit Alexanders des Großen, rauschende Gebirgsbäche und heiße Quellen.
Man darf sich jedoch keinesfalls einen “Highway” vorstellen. Die Straße wechselt die Beschaffenheit wie das Wetter im Gebirge – mal ist es eine Schotterpiste, mal ist es eine geteerte Straße, die – einst eine sowjetische Meisterleistung des Straßenbaus – sich bereits in verschiedenen Auflösungsstadien befindet. Manchmal fehlt ein Stück und es geht durch ein Flussbett, manchmal führt sie schnurgerade durch weite leere Hochgebirgswüsten (mein Favorit), quält sich bis auf über 4.600m hinauf, manchmal balanciert sie gefährlich nahe am Abgrund.
Erdrutsche und Schlammlawinen bedrohen den Pamir Highway regelmäßig, so dass man sich auf kurzfristige Plan- und Routenänderungen einstellen muss – oder einfach mal festsitzt.
Eine Reise entlang des Pamir Highway ist mit vielen Entbehrungen verbunden, aber auch voller Überraschungen. Sie ist kein Urlaub, sondern ein großes Abenteuer.
Also schnallt euch an und kommt mit.
Erste Etappe: von Duschanbe zur afghanischen Grenze
Wir landen am frühen Morgen in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe (über die ich noch separat berichten werde). An Schlaf ist nicht mehr zu denken, doch wir checken trotzdem mal im recht gemütlichen Yeti Hostel ein und treffen kurze Zeit später unsere supernetten einheimischen Guides Miskola und Abdul vom lokalen Touranbieter Orom Travel, die uns ihre Stadt zeigen, die für mich bisher noch eine große Unbekannte ist.
Sowjet-Style trifft auf arabische Einflüsse: die Hauptstadt Duschanbe
Leider bleibt dafür nicht viel Zeit, denn am Nachmittag wollen wir Duschanbe schon wieder verlassen und mit Allradfahrzeug und Fahrer Richtung Pamir starten. Doch dann der erste Zwischenfall: Wir erfahren, dass unser Auto einen Unfall hatte. Zum Glück nichts Schlimmeres, doch der Wagen ist kaputt. Zudem hat eine schlimme Schlammlawine kurz vor unserer Ankunft den nördlichen Teil der Route im Pamir hinter Khorog verschüttet. Was jetzt? Hängen wir in Duschanbe fest? Können wir den Trip überhaupt wie geplant durchführen??
Zurück im Hostel wälzen wir Landkarten und Plan Bs, bis es Dilshod von Mountain Adventure Travel Tajikistan gelingt, ein neues Auto mit zumindest rudimentär englisch sprechendem Fahrer zu organisieren. Mir ist alles egal, ich will jetzt einfach nur noch raus aus der Stadt, losfahren, on the road sein. Im Abendlicht lassen wir schließlich doch noch das Hauptstadtgewimmel hinter uns und gleiten auf einer bequem alphaltierten Schnellstraße nach Kulob, wo wir mitten in der Nacht in einem einfachen, aber bequemen Homestay bei einer Familie einchecken.
Es sollte die letzte richtig ‘gute’ Straße sein. Und die letzte größere Stadt.
Tag 1: Abendstimmung am Nurak Stausee
Das eigentliche Abenteuer beginnt erst am nächsten Tag, als wir uns von Kulob weiter nach Osten aufmachen und der “Highway” sich langsam in eine Schlagloch-übersäte Piste verwandelt, die uns in immer einsamere, staubigere und bergigere Gegenden führt. Schon bald werden wir von dem Gerumpel und Geschüttel der Straße in eine trügerische Monotonie gewiegt, die perfekt zu der wüstenartigen, bergigen Kulisse passt, die vor unseren Jeepfenstern vorbeizieht.
Dann der erste Checkpoint, scheinbar in-the-middle-of-nowhere. Das bedeutet: sitzenbleiben, Pass rausreichen, keine Fotos. Dieses Spiel wird sich auf dieser Fahrt noch mehrmals wiederholen, nach dem vierten Checkpoint höre ich auf zu zählen – zum Glück können wir immer schnell passieren. Wir sind jetzt in der autonomen Provinz Gorno-Badachschan (auch Berg-Badachschan), die immerhin die östliche Hälfte von Tadschikistan einnimmt (und für die man übrigens ein Extra-Visum braucht). Und wir haben das Pamir-Gebirge erreicht, das zum “Dach der Welt” zählt und an die ebenso sagenumwobenenen Gebirge Tianshan, Karakorum und Hindukusch angrenzt.
Doch nicht nur das. “Afghanistan.” Wie Madlen in ihrem Reisebericht schon sehr passend beschreibt, reicht ein einziges Wort unseres Fahrers aus, dass wir plötzlich alle hellwach und völlig fasziniert nach rechts aus dem Fenster starren. Und das die nächsten drei Tage lang.
Der Grenzfluss Panj. Links: Tadschikistan, rechts: Afghanistan. Zum Greifen nah…
An der afghanischen Grenze entlang nach Khorog
Wir haben die afghanische Grenze erreicht – von nun an folgen wir dem Grenzfluss Panj (a.k.a. Pandsch). Diesen Winter gab es ungewöhnlich viel Schneefall und durch die Hitze des Sommers ist der Panj zu dem reißendsten Fluss angeschwollen, den ich je gesehen habe. Unsere Straße schmiegt sich an die linke Flanke eines steilen Gebirgstals, unter uns der Fluss, und drüben, am anderen Ufer, zum Greifen nah: Afghanistan. Auf beiden Seiten passieren wir vereinzelt Siedlungen mit Lehmhäusern, Menschen mit Eseln, Grüppchen spielender Kinder – eigentlich sieht es am anderen Ufer irgendwie gleich aus, als würde nur eine fiktive Grenze die Menschen auf beiden Seiten trennen (im Prinzip ist das auch so).
Auch dort führt eine Straße entlang, die allerdings noch schmaler und prekärer wirkt als unsere, die sich immerhin auch schon in eine holprige Schotterpiste am Abgrund verwandelt hat. Autos befahren die afghanische Straße noch seltener als den Pamir Highway, oft sehen wir Menschen zu Fuß gehen, mal in Grüppchen, mal alleine, mal mit Vieh. (Ich frage mich, wohin?? Hier kommt kilometerweit nichts!) Sie scheinen einen langen Weg vor sich zu haben.
Es ist heiß und trocken und der Staub und Sand in der Atmosphäre lassen die Stimmung noch unwirklicher erscheinen. Die wüstenartige Landschaft wirkt wie ausgewaschen, die Farbpalette reduziert auf Braun- und Ockertöne. Wir arbeiten uns langsam vor über den ersten Pass über 3,000m, das Gerüttel im Auto ist zermürbend, die Hitze schläfert ein, doch an Schlaf ist nicht zu denken. Zu schlecht ist die Straße, zu faszinierend der Blick auf Afghanistan. Stattdessen klammere ich mich im Auto fest und sauge alles in mich auf.
Bei Kilometer 368 erreichen wir das kleine Örtchen Kalai Khumb. Dorfbewohner beäugen uns interessiert, laden uns zum Homestay ein. Doch wir müssen nach einer willkommenen Mittagspause in einem Restaurant am Fluss schon wieder weiter – zum Glück: nur wenige Stunden später wird die Straße von Steinschlag verschüttet. Es ist die einzige Verbindung.
Kurz hinter Kalai Khumb und hoch auf einem Berg dann die Ruinen der alten Stadt Karon. Außer uns ist nur der alte Wächter dort. Leider können wir uns nicht mit ihm unterhalten, doch in seinem Schuppen zeigt er uns archäologische Funde aus längst vergangenen Zeiten. Ein verlassener, irgendwie magischer Ort, die Berge im Bild gehören schon zu Afghanistan.
Tag 3: Letzter Außenposten Khorog
Das Städtchen Khorog (auch: Chorug), das wir mitten in der Nacht noch erreicht haben, ist die Hauptstadt der autonomen Provinz Gorno-Badachschan (GBAO) und liegt auf über 2.000m Höhe in einem engen Pamir-Gebirgstal. Und das ist eigentlich ganz hübsch, wie wir bei Tageslicht feststellen: Die Stadt liegt wie eine grüne Oase in der Bergwüste, ringsum ragen die Pamir-Gipfel über 4.000m in die Höhe, den besten Blick hat man vom botanischen Garten hoch über der Stadt.
Die Aga-Khan-Stiftung betreibt hier mehrere Entwicklungsprojekte, es gibt eine Universität und sogar einen Flughafen (geflogen wird nur auf Sicht!). Strategisch wichtig war die Stadt schon lange für die Grenzsicherung zu Afghanistan: Es gibt einen Grenzübergang jenseits des Flusses und einen der wenigen “Border Markets” zwischen den Afghanen und Tadschiken, die hier in der Region ethnisch verwandt sind (auch in echt verwandt – so manch einer hat jenseits der Grenze Onkel, Großväter etc., wie wir erfahren) und mit Shugni sogar dieselbe Sprache sprechen. Wie gern würde ich noch mehr darüber erfahren!!
Für uns ist Khorog auch der letzte Außenposten auf dem Weg, der ab jetzt vor uns liegt, daher decken wir uns auf dem Markt und in verschiedenen Läden mit Wasser, Fladenbrot, Knabberzeug, Obst und Bier ein (und, ganz wichtig: mit genügend Klopapier!).
Eigentlich wollten wir hier das “Roof of the World” Musik- und Kulturfestival besuchen, doch das ist aufgrund der Schlammlawine leider erst mal gecancelt. Auch die Versorgungslage wird aufgrund der Straßensperrung bereits knapp: Wir haben Schwierigkeiten, genügend Wasser zu finden. Auch internettechnisch sollte dies einer der letzten Außenposten sein, doch das ist in der gesamten Stadt ausgefallen – inklusive mobilem Internet (wir haben tadschikische SIM-Karten von TCell).
Und so machen wir einfach das, was der Pamir Highway schon die ganze Zeit von uns fordert: Wir improvisieren.
Wakhan Valley: Überraschungen entlang der Südroute
Da die Nordroute ab Khorog immer noch gesperrt ist, nehmen wir die südliche Route über den Wachankorridor – eine neutrale Zone zwischen Tadschikistan und Afghanistan und Überbleibsel des “Great Game” zwischen Briten und Russen um die Vorherrschaft in Zentralasien.
Die Strecke stellt sich als die bessere Wahl heraus: Die Landschaft ist wunderschön und abwechslungsreich, mit kleinen Siedlungen auf beiden Seiten und Flussauen wie grüne Oasen. Auf unserer Seite erhaschen wir kurz einen Blick auf die gletscherweiße Spitze des Karl-Marx-Peak (6.726m), auf der anderen Seite des Flusses begleiten uns ab sofort die schroffen Gebirgszüge des Hindukusch.
Oben: Alte (und neue) Petroglyphen in Langar, Mazar (heiliger Schrein der Ismaeliten)
In den Dörfern holen die Frauen Wasser aus den vielen kleinen Gebirgsbächen, die munter an den Häusern vorbeiplätschern. Statt Moscheen sehen wir Mazare, heilige Stätten, Gräber oder Schreine der hier lebenden Ismaeliten, die mit den gewaltigen Hörnern des vom Aussterben bedrohten, gigantischen Marco Polo-Schafs verziert sind. Menschen sitzen an der Straße und winken, doch unser Toyota-Jeep ist schon voll beladen und wir können sie leider nicht mitnehmen. Am Fahrbahnrand reparieren Männer ihre alten Ladas, an den hübsch verzierten Bushaltestellen hat vermutlich seit Sowjetzeiten kein Bus mehr gehalten.
Am meisten gefreut hatte ich mich auf den Besuch des “Border Markets” in Ishkashim, über den ich hier im Blog so gerne berichten wollte und auf dem sich Tadschiken und Afghanen auf einer Insel in der Mitte des Flusses zwischen beiden Grenzübergängen treffen. Doch aufgrund eines Besuchs des tadschikischen Präsidenten in Khorog sind ausgerechnet an diesem Samstag die Grenzübergänge und Border Markets aus Sicherheitsgründen geschlossen und uns bleibt nichts anderes übrig, als unsere holprige Fahrt fortzusetzen.
Auf den Hügeln über dem Tal passieren wir die Überreste uralter Festungen, z.T. aus dem 2./3. Jhd. v.Chr. oder noch älter, die einst diesen Teil der alten Seidenstraße kontrollierten. Das Beste: Man kann einfach hochsteigen und hineingehen, außer uns ist kaum jemand dort.
Die beeindruckendste Festung ist Yamchun, die wir am Abend über eine abenteuerliche Stichstraße den Berg hinauf erreichen. Ein weiteres Highlight liegt nur 2 km dahinter: die heißen Quellen von Bibi Fatima. Wie aus einem riesigen Duschkopf strömt das 42 Grad heiße Thermalwasser direkt aus dem Fels in ein Becken und über meine vom Gerüttel des Pamir Highway verspannten und geschundenen Glieder.
#fromwhereistand, Khakha Festung, Blick aufs Wachan Tal, Hindukusch und afghanische Grenze
Nach einem geselligen Abend in einem gemütlichen Homestay im Dorf Yamg erkunden wir am nächsten Tag uralte Petroglyphen hoch über dem kleinen Ort Langar (die Bewohner haben leider z.T. neue Felszeichnungen drüber gekratzt). Bei Vrang passieren wir ein weiteres Relikt aus der illustren Vergangenheit dieser Gegend: die Überreste einer buddhistischen Stupa aus dem 4. Jhd.. In den Felswänden sind auch noch die Gebetszellen von Mönchen zu erkennen. Dann kommt kurz noch Pakistan (!) ins Blickfeld, bevor wir uns endgültig vom dem faszinierenden Landstrich verabschieden müssen.
Von nun an geht es nach Norden, ins Hochgebirge.
Tag 4: Über den Khargush Pass auf die Hochebenen
Khargush Pass. 4.344m, einspurige Schotterpiste, Höhendifferenz über 2.000m. Ein langsamer, quälender Anstieg über Stunden, chinesische LKWs mit auf Nullprofil heruntergefahrenen Reifen hinter uns, entgegenkommend, vor uns in Sand und Geröll steckenbleibend.
Ich dachte, er würde nie enden.
Doch die Gebirgslandschaft ist rau und wunderschön und wir schaffen es, den steckengebliebenen chinesischen Truck offroad zu überholen – am Hang.
Dann ändert sich plötzlich die Kulisse. Der Horizont weitet sich, der Himmel wird ganz groß und die Straße führt geradeaus bis zum Horizont. Wir sind auf einmal von Hochebenen umgeben, auf denen Tiere grasen: Kühe, Schafe, Ziegen. Da, ein Yak! Und eine Jurte! Ich liebe es! (Doch ich bin zugegebenermaßen auch schon leicht weggetreten vom Fieber (eine Magen-Darm-Infektion) und den Auswirkungen des schnellen Höhenanstiegs). Wir befinden uns nun offiziell auf dem Dach der Welt und bewegen uns fortan auf mindestens 3.500m über dem Meeresspiegel.
Streunender Hund in Alichur. Unten: Eine Fahrt auf dem Pamir Highway. Featuring: Schlaglöcher-ausweichen, ein einsamer chinesischer LKW – und der Fahrer hört Modern Talking.
Hinter der Ortschaft Alichur besuchen wir ein Jurtencamp kirgisischer Hirten in einem wunderschönen Tal. Sie bieten Yak-Safaris an. Wie kleine schwarze Punkte verschwinden Katrin und Madlen mit den seltsam urtümlichen Tieren und den einheimischen Guides am Berghang, während ich halb weggetreten im Jeep liege und der untergehenden Sonne zuschaue.
So ein magischer Ort!
Tag 5: Von Murghab bis zum schwarzen See von Karakul
Wir verbringen die Nacht im Homestay in Murghab, einem der wenigen Versorgungsorte in dieser verlassenen Hochgebirgswüste. Auf dem Markt, dessen Stände in Containern untergebracht sind, können wir uns mit dem Nötigsten eindecken (hauptsächlich Wasser).
Die Waren kommen aus Kirgistan (bzw. aus China via Kirgistan), das beides von hier nicht mehr weit entfernt ist. Es gibt scheinbar alles – von Lebensmitteln über Kleidung, Spielsachen bis Haushaltswaren. Sogar eine Fleisch-Jurte finden wir (und einen Stand mit Yak-Eis, der jedoch leider zu hat).
Endgegner Ak Baital Pass
Nach einem obligatorischen Stopp bei der örtlichen Tankstelle in Murghab sind wir wieder on the road – und es wird noch einmal richtig spannend. Wir bezwingen nun den höchsten Punkt der gesamten Reise: Ak Baital Pass, 4.655m ü.N.. Der Anstieg zieht sich lange und relativ flach, wie alles hier, und doch ist er trügerisch, denn man merkt erst gar nicht, auf welcher Höhe man sich schon befindet. Die Schnappatmung kommt mit der nächsten Pinkelpause und der kleinsten Bewegung (Fahrer: “Don’t run!!”).
Um uns herum nur noch schroffe Hochgebirgswüste und Wildnis, in der Ferne kleben Gletscher an Gipfeln. Am höchsten Punkt des Passes begegnet uns sogar ein einsamer Fernradler. Er sieht glücklich aus.
Der Pamir Highway ist sehr beliebt bei Fernradlern (Respekt!!). Er hat den gerade den höchsten Pass bezwungen. Unten: Am Pamir Highway kommt kein ADAC. Man hilft sich selbst und gegenseitig.
Als wir auf der anderen Seite wieder ein Stück hinunter fahren nach Karakul, leide ich das erste Mal in meinem Leben an Höhenkrankheit. Schwindel, Atemnot, Herzrasen – ich versuche, keine Panik zu bekommen. Ein Abstieg ist nicht möglich, wir befinden uns auf einer Hochebene, umgeben von noch höheren Pässen. Ich habe das Gefühl, zu verdursten. Nach ca. 5 L Wasser, jeder Menge tadschikischem Tee, 1 Aspirin und Chillen im Homestay legt es sich zum Glück nach 2h wieder.
Wir fahren vor zum Karakul Lake, dem “schwarzen See” der Tadschiken, auf ca. 4.000m Höhe, am Horizont schneebedeckte Bergketten, am Ufer eine alte Begräbnisstätte und seltsame, uralte Steinformationen, die zur Kalenderbestimmung dienten. In der gleichnamigen Siedlung am Ufer leben kirgisische Hirten in weiß getünchten Lehmhäusern mit hübschen blauen Fenstern und Türen, der Yak-Dung trocknet davor wie bei uns das Holz vor der Hütte. Bis auf die neugierigen Kinder und ein paar alte Männer wirkt der Ort wie ausgestorben (ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es hier im Winter ist).
Und doch: Trotz (und gerade wegen) der unwirtlichen Atmosphäre und gewaltigen, düsteren Landschaft finde ich es unglaublich anziehend. Noch heute geht mir Karakul nicht aus dem Kopf.
Tag 6-9: Kirgistan. Pik Lenin Basecamp, Wandern und Jurten-Romantik. Die Stadt Osh.
Irgendwie ging dann alles ganz schnell. Eine letzte Fahrt am Karakul Lake entlang, ein letzter Passanstieg über den Kyzyl Art Pass (4.282m) und wir haben die kirgisische Grenze erreicht. Checkpoints mitten in der Hochgebirgswildnis, Grenzbeamte, verabschieden von unserem tadschikischen Guide und Fahrer, ein neuer Stempel im Pass, ein neues Auto, ein neuer Fahrer und Guide. Ab sofort sind wir mit lokalen kirgisischen Tour Guides unterwegs.
Goodbye Tadschikistan, chajr, dosvidanja, es war zu kurz!!
Kyzyl Art Pass: die Grenze zwischen Tadschikistan und Kirgistan
Die nächsten Tage verbringen wir mit einem Abstecher zum 3.600m hoch gelegenen Basecamp des Pik Lenin (7.134m), der im Transalai-Gebirge an der Grenze von Tadschikistan und Kirgistan emporragt (und den wir aufgrund des schlechten Wetters leider nicht zu Gesicht kriegen!). Wir wandern im kirgisischen Alai-Gebirge (so anders als der Pamir!) und übernachten bei einheimischen Familien in Jurten, die mit ihrem Vieh auf den Sommerweiden in den Bergen sind.
Pik Lenin Basecamp (3.600m). Der höchste Berg, vor dem ich jemals stand – leider bekamen wir den Giganten aufgrund des schlechten Wetters nie zu Gesicht… Unten: Wandern im Alai Gebirge.
Ich möchte in den Bergen bleiben, doch der Pamir Highway will es anders. Immerhin ist er neuerdings modern und geteert (und es gibt Schilder!), wir sind fast schon irritiert, wie schnell wir hier vorankommen.
Auf dem letzten Stück führt er uns hinunter in eine Ebene und hinein in die quirlige und heiße Stadt Osh, der Endpunkt unseres Roadtrips. Lenin-Statue, Basar, Moscheen. Internet, Sitztoiletten, eine Dusche. Pizza.
Doch ich bin nur halb anwesend. Mein Kopf ist unterwegs irgendwo in Tadschikistan hängengeblieben, in den einsamen Gebirgswüsten und Hochebenen.
Was für eine Reise, was für ein Abenteuer liegt hinter uns! Und was noch vor uns: so viele weitere Orte, so viele Menschen, Täler und Berge, Geschichten, Teile der Seidenstraße, die noch entdeckt werden wollen, Straßen, die noch gefahren werden wollen, Melonen, die noch gegessen werden müssen.
Ich glaube, ich habe die Reisebüchse der Pandora geöffnet…
Würdet ihr auf dem Pamir Highway fahren? Oder wart ihr schon mal in Zentralasien? Schreibt mir eure Erfahrungen und Fragen!
Ihr möchtet noch mehr zu Tadschikistan und den Pamir Highway wissen? Dann schaut mal bei meinen Reisegefährtinnen Katrin und Madlen vorbei! In Kürze findet ihr auch alle Reiseinfos hier im Blog!
Vielen Dank an unsere Kooperationspartner PECTA, AKF/MSDSP Kyrgyzstan and Tajikistan, GIZ Tajikistan, KCBT, Orom Travel, Tcell, MATT und Kyrgyz Concept! Alle Ansichten sind meine eigenen.
So toll! Ich bin begeistert!! Ein Bekannter von mir macht gerade eine Trekkingtour in der Gegend… Je mehr Bilder ich von dort sehe, desto mehr will ich hin. Jetzt. Sofort. 🙂
Danke! 🙂 Eine Reise nach Tadschikistan ist sicherlich nichts für jeden, ich könnte mir aber gut vorstellen, dass es für dich als Outdoor-Begeisterte ganz gut passt! In Tadschikistan kann man super wandern, paddeln etc. (und darf auch überall wild campen). Auch Kirgistan hat ziemlich gutes Trekking! Die unberührten Landschaften sind einfach nur der Hammer…
Oh schmacht, was ein toller ericht, der sich in meinem Reisetagebuch ähnlich liest (aber waren ja auch zusammen unterwegs, nur ich glücklicherweise ohne Magen-Darm Problemen puh).
Die Bilder sind wundervoll und mein Kopf hängt auch noch immer im Pamir-Gebirge und dem Wakhan-Valley fest….!
Liebe Grüße
Katrin
Ja, das war wirklich ein Wahnsinns-Trip!! Bin so froh, dass ich mitgefahren bin! Auf hoffentlich noch mehr gemeinsame Abenteuer-Roadtrips… 😉
Aber ganz sicher – Mit Toyota Land Cruiser!
Hell, yeah! Und wenn ich dafür das Fahrtraining machen muss!
Danke für diesen supertollen Bericht und die wunderschönen Fotos! Ich habe fast Tränen in den Augen…was auch daran liegen könnte, dass ich Kirgistan ein wenig vermisse.
Und zu deiner Antwort auf meinen Kommentar im letzten Post: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Tadschikistan so einen riesigen Eindruck auf dich gemacht hat. Hoffentlich schaffst du es einmal wieder nach Zentralasien.
Vielen Dank, das hoffe ich auch! Und für dich auch mit Kirgistan! Lieben Gruß
Hallo Susi,
vielen Dank, dass ich Dich auf Deinem Trip virtuell begleiten durfte. Die Bilder und Deine geschilderten Erfahrungen auf dieser Reise vermitteln einen wunderbaren Eindruck, es war sicherlich schon in einer gewissen Weise ein lebensveränderndes Abenteuer, das man so oft nicht machen wird. Nach Deinem Bericht würde ich sagen: JETZT ERST RECHT. Das Fernweh steigt und vielleicht, eines Tages, werde ich diesen Trip auch einmal machen.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo, genau so ist es – ein Abenteuer, das einen tiefen Eindruck hinterlässt und das man so sicherlich nicht öfter machen wird (vermutlich einmal im Leben. Und dann gibt’s da ja noch die anderen Seidenstraßenländer… :D). Nach Tadschikistan würde ich allerdings gerne nochmal zurück – es war einfach so kurz und ich habe das Gefühl, ich hab nur an der Oberfläche gekratzt. Ich freue mich jedenfalls, wenn ich damit bei anderen auch Fernweh und Abenteuer-/Entdeckerlust auslösen konnte!
Wow! Was für ein Bericht! Ich bin wirklich total begeistert.
Ich kann mich gar nicht entscheiden, was mich mehr beeindruckt: Deine geschriebenen Worte, deine Bilder oder doch der Modern-Talking-hörende LKW Fahrer. 😉
Ich finde es toll, dass du eine Reise beschreibst, die ein so unglaubliches Abenteuer ist. Eine Reise, die man so noch sehr selten gesehen hat. Aber es macht Lust, es selbst mal auszuprobieren.
Danke für den tollen Bericht!!!
Liebe Grüße
Jessie
Vielen Dank, bin ganz gerührt! Es war tatsächlich ein ganz besonderes Abenteuer und ich bin froh, dass das durchkommt! Der Modern Talking hörende Fahrer war übrigens unser Fahrer im Jeep – von Mountain Adventure Travel Tadschikistan. Er hat (außer Modern Talking) ne ganz interessante Mischung gehört an tadschikischer, iranischer und pamirischer Musik, Russendisko-Pop und westlichen Einflüssen. 😉
Wahnsinnig toller Bericht und Fotos zum Träumen!!! Ich habe das Gefühl, dass ich mit im Auto saß. Danke. Schon seit einer Zeit liebäugele ich mit Zentralasien, jetzt erst recht. Ist ein Auto mit Fahrer die einzige Möglichkeit das Land zu entdecken?
Lieben Gruss, Claudia
Danke Claudia! Du kannst keine Mietwagen anmieten in Tadschikistan (nur Autos mit Fahrer), aber du kannst ein eigenes Auto mitbringen, evtl. in einem Nachbarland mieten (Kirgistan?) oder dich aufs Fahrrad schwingen (das find ich allerdings Hardcore…). LG
Großartig! So gern gelesen. So viele “Trigger”-Namen. Dann die Atmosphäre, die Landschaften, die chinesischen Lastwagen, das Glück des Radfahrers und und und … Ganz tolle Fotos auch (und Wahnsinn, der Unterschied zwischen den Gebirgen).
Danke! <3 schön, dass ich es rüberbringen konnte... (und da war noch so viel mehr! Im Nachhinein fallen mir immer wieder neue Kleinigkeiten ein... verrückt.) Muss unbedingt zurück in die Region, trotz der Unwägbarkeiten.
Wow! Was für ein super geschriebener Bericht und tolle Bilder! Macht auf jeden Fall Lust auf den Trip! Danke!
Danke für das tolle Feedback! Freut mich, wenn ich euch in die Ferne entführen und inspirieren kann!
Wahnsinn, was für ein Erlebnis. Ich habe gar kein anderes Wort dafür.
Toller Artikel und Wahnsinnsfotos!
Danke Neni! Dass ich überhaupt Worte gefunden habe, war auch ein Wunder irgendwie. 😉
Ein sehr schöner Reisebericht, der Erinnerungen weckt und neues Fernweh entfacht. Vielleicht sollte ich beim nächsten Trip mal etwas genauer auf die schwarze Punkte in der Landschaft achten.. schau mal 🙂
http://www.davidkoester.de/destination-bilder/kirgistan-tadschikistan-kirgisien/
(August 2015)
Danke! Man sollte beim Reisen immer auf schwarze Punkte achten! 😉 Deine Landschaftsbilder sind echt sehr schön. Zum Teil erinnere ich mich an die Orte, zum Teil nicht, wecken aber definitv neues Fernweh und Lust, nochmal zurückzufahren!
Geile Fotos, spannender Trip, danke für die Geschichte! Tatsächlich schon einmal daran gedacht, von Deutschland aus mit dem eigenen Auto dort hinzufahren?
Ja, hab ich, ich träume doch heimlich von einem umgebauten Land Cruiser! Wobei die Straße so übel war, dass ich vermutlich vorher erst einmal ein Offroad-Training und eine halbe Automechanikerausbildung bräuchte. 😉
wow was für schöne Bilder :). Ich komme auch von Pamir mein dorf dort liegt ganz nah da .die natur da ist beeindruckend alleine die luft schon ist viel sauberer als irgendwo hier in europa und alleine die früchte dort. einfach geill :). vermiese die gegend so sehr 🙁 warst du eigentlich auch mal in garm chaschma ? heiße Quellen in Pamir?
Nein, nicht bei diesen Quellen, aber ich war in den Quellen von Bibi Fatima bei Yamchun, das war toll! Ich stimme dir zu, die Natur ist wirklich beeindruckend dort, ich hab immer noch sooo viele Bilder und Eindrücke im Kopf… ich werd in Kürze auch noch mehr dazu schreiben. 🙂
Hallo Zusammen, dieser bombastisch gute Bericht war einer der Gründe, warum ich mich für eine Reise nach Tadschikistan / Kasachstan entschieden habe – und bislang keine Sekunde bereut. Dieser Kommentar erreicht Euch aus Khorog. Bisher kann ich all das, was Ihr geschrieben habt, zu 100 % bestätigen. DANKE für diesen tollen und hilfreichen Bericht. Klasse!!!
Lieber Tilman, das ist großartig! 😀 Freut mich sehr! (Da wäre ich jetzt auch gerne!) Und ich hoffe, du hast eine genauso spannende und tolle Reise wie wir – genieß es und grüß mir die Hochwüste. Vielleicht findest du ja ein Marco-Polo-Schaf. 😉
Sorry, meinte obenstehend natürlich Kirgistan.
…ach so, na klar!
Hey Susi,
als erstes mal, grandioser Reisebericht. Deine Erlebnisse haben mich unter anderem dazu bewegt nach Tadschikistan zu reisen.
Könntest du mir verraten wo bzw. wie (vor Ort oder von zu hause) du deine Tour gebucht hast?
Danke schon mal im Voraus.
Liebe Grüße
Hallo Flo,
das freut mich, vielen Dank! Ich habe meine Tour gemeinsam mit der Organisation PECTA geplant (wegen meiner Blogrecherche) und vor Ort alles mit kleinen lokalen Touranbietern gemacht (die aber alle im Artikel bzw. am Ende verlinkt sind! Schau da einfach nochmal!).
Eine gute Anlaufstelle ist auch die Tourist Information in der Stadt Khorog, die z.B. eine Liste von Homestays, Touranbietern, Fahrern etc. hat.
Ich wünsch dir eine gute Reise!!
Susi
Hallo Susi,
vielen Dank schon mal für deine Antwort. Ein Kumpel und ich werden nun ca. 10 Tage nach Tadschikistan fliegen. Vor dem Buchen unseres Fluges ist uns noch ein Problem aufgekommen…es gibt ausschließlich Flüge über Moskau (Zwischenlandung). Nun sind wir schon auf verschiedenste Meinungen gestoßen, ob man ein Transitvisa für Russland benötigt, auch wenn man nur am selben Flughafen umsteigt.
Also der Flug wäre eben Frankfurt-Moskau(DME) mit Air Moldova; Moskau(DME)-Dushanbe mit Air Moldova. Wenn das Gepäck automatisch weitergeleitet werden würde, müssten wir den Transitbereich wohl nich zwingend verlassen. Doch wenn wir das Gepäck abholen und erneut einchecken müssten, braucht man dafür dann ein Transitvisa?
Wäre super, wenn du mir noch einmal helfen könntest.
Vielen Dank.
Gruß
Flo
Hallo Flo,
das klingt echt kompliziert – und leider habe ich damit gar keine Erfahrungen, da ich noch nie in Russland war oder über Russland geflogen bin… Sorry! Da möchte ich jetzt auch nichts Falsches sagen. Im Zweifelsfall würde ich bei der Airline nachhaken!
Mich wundert es auch, dass ihr keine anderen Flüge bekommen habt, denn von Deutschland aus gibt es doch einige Verbindungen, z.B. mit Somon Air oder Turkish Airlines? (Ich bin damals auch mit TK über Istanbul geflogen und kann das grundsätzlich empfehlen). Da würde ich evtl. lieber schauen, ob ich in Deutschland einen anderen Abflughafen ansteuere (falls ihr noch nicht gebucht habt.)
Ich hoffe, es klappt alles!!
Viele Grüße und eine gute Reise,
Susi
Das war sicher kein Problem. Oder?
wow, das hört sich körperlich nach einer wahnsinnigen herausforderung an, besonders mit fieber und magen-darm-infekt. toll, dass du es dennoch so genießen konntest. unglaublich spannend, ein richtiges abenteuer!
Danke! Es war auch eine körperliche Herausforderung, aber ich bin so froh, dass ich es gemacht habe. Eine ganz neue Welt und ganz tolle Erinnerungen.
Hi Susi,
zufällig bin ich auf Deinen Bericht gestoßen. Du schreibst so toll, dass sofort die Erinnerungen wieder lebendig wurden. Am liebsten würde ich sofort wieder losdüsen, aber ganz so einfach ist es leider nicht.
Der Witz ist, dass wir uns wahrscheinlich sogar irgendwo im Wakhan-Valley begegnet sind, denn wir waren zur gleichen Zeit dort unterwegs, allerdings in der Gegenrichtung. Kannst ja mal in unserem Blog nachschauen, falls es Dich interessiert (https://gecko-reisen.blogspot.de/2015_08_12_archive.html).
Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg weiterhin beim Beseitigen der weißen Flecke. 😉
LG Wolfgang
Cool! Bei der geringen Anzahl an Reisenden hätten wir uns eigentlich begegnen müssen! Ich habe auch sehr gute Erinnerungen an die Reise und würde gerne eines Tages nochmal hin und sowieso mehr von Zentralasien sehen. Vielleicht laufen wir uns ja da dann wieder irgendwo über den Weg. 😉
Toller Beitrag!
Bisher habe ich noch nie von dem Land und dem Gebiet gehört, aber das hat sich jetzt geändert! Es bietet anscheinend eine echt ansprechende Landschaft, von Wiesen zu fast (Stein?)Wüsten! Sieht perfekt aus für einen Roadtrip oder sogar eine Backpacking Reise – Danke für die Ideen 🙂
Der Text ist toll geschrieben! Spannend und humorvoll – aber bietet auch gute Einblicke in die Reise. Die Bilder sehen auch sehr schön aus, besonders die Bilder mit Straßen – alle ähnlich aber trotzdem unterschiedlich.
Sehr guter Beitrag!
LG Jan
Vielen herzlichen Dank für das Lob, Jan! Ich liebe einfach Straßenbilder – ich glaube, das merkt man. 😉
Hallo Susi,
toller Bericht, vielen Dank dafür!
Ich habe eine paar Fragen: wir wollen im Herbst 2017 mit 5-6 Leuten per gemietetem Auto den Pamir-Highway bereisen, haben aber nur ca. 2 Wochen Zeit. Reicht das?
Und noch die Frage: Wie lange bist du pro Tag gefahren? Sind das immer 10 Stunden Autofahrt pro Tag oder gibt es auch mal kürzere Tagesetappen, so dass man am Abend etzwas Zeit hat?
Liebe Grüße
Ralf
Hallo Ralf, ja, zwei Wochen reichen! Wir waren sogar kürzer unterwegs, nur 9 Tage. Wichtig ist, dass ihr unterwegs bzw. nach hinten raus 1-2 Puffertage einplant, falls etwas ist, damit ihr euer Ziel und euren Rückflug erreicht (Erdrutsch, Straße verschüttet, Autopanne… vor allem ersteres kann ständig passieren! War bei uns auch!). Wenn ihr mehr Zeit habt, sind die Etappen auch nicht so lang. Es gibt einige Tage, da seid ihr den ganzen Tag unterwegs, aber an anderen ist es kürzer und ihr habt abends oder nachmittags auch Zeit für Aktivitäten und so. Wo und wie mietet ihr euch denn ein Auto, wenn ich fragen darf? Also mit Fahrer, oder? Meine letzte Info war, dass man nur Autos mit Fahrer anmieten kann. (Macht aber auch Sinn…) Als Tipp: Mietet euch unbedingt ein Allradfahrzeug. Gute Reise!!
Hey Susi,
Kompliment für deinen tollen Bericht. Die Seidenstraße ist schon seit längerem auf meiner Bucket-Liste. Nach deinen Erzählungen und wunderschönen Bildern rückt dieses Abenteuer wohl weiter nach oben;)
Was hat die Reise inklusive Fahrer und Übernachtungen in etwa gekostet? hast du da einen groben Preisüberblick?
Ganz liebe Grüße,
Lara / http://www.2malweg.de
Hallo Lara,
vielen Dank und leider habe ich keine komplette Übersicht, da ich ja mit mehreren lokalen kleinen Touranbietern gereist bin und von der NGO Pecta eingeladen wurde. Schau am Besten mal auf den Seiten der lokalen Touranbieter! Ich habe sie im Artikel verlinkt. Ansonsten habe ich für den Flug ca. 550,- Euro bezahlt (Gabelflug Duschanbe/Osch), ein Jeep inkl. Fahrer kostete in Khorog ca. 75$ pro Tag. Da wir unterwegs nur noch Homestays hatten, halten sich die Übernachtungskosten auch sehr in Grenzen. Eine hilfreiche Liste der Homestays gab es bei der Tourist Info in Khorog. Ansonsten würde ich dir einen lokalen Touranbieter empfehlen (die können Fahrer und Übernachtungen organisieren, und auch übersetzen, was sehr hilfreich ist.)
Hach, jetzt möchte ich am Liebsten gleich wieder hin… 😉 Gute Reise!
Als Freunde auf die Idee kamen, lass uns einen Teil der Seidenstrasse nachfahren und eine Tour durch Tajikistan machen, wusste ich ehrlich gesagt nicht wo das sein soll. Mittlerweile habe ich mich mit dem Thema beschäftigt, und die ersten Planungen sind angelaufen. So wie es aussieht werden wir wohl im kommen Jahr diesen Teil der Welt bereisen
Wow, das freut mich! Ich würde auch sehr gerne wieder hin (bzw. noch mehr Teile der Seidenstraße bereisen!) Ich wünsch euch eine tolle Reise!
Erinnert mich teilweise an die Landschaft, die ich aus meiner China Rundreise kenne, naja evtl ein bisschen weniger grün… Hatte Tadschikistan vorher gar nicht so im Kopf aber finde es wirklich interessant muss ich sagen…Danke für die Inspiration
Dankeschön! Zum Schluss waren wir auch fast an der Grenze zu China und den Tianschanbergen, deshalb stelle ich es mir teilweise auch so ähnlich vor! Freut mich, dass ich dich inspirieren konnte.
Hallo Susi,
herzlichen Dank für die tolle Beschreibung der Reise. Dein Bricht hat mich mit sehr fassiniert und komme mir vor als ob ich persönlich unterwegs gewesen wäre. Ich habe vor Anfang Juli 18 nach Duschanbe zu fiegen und beasichtige ca. 3 Wochen dort zu verweilen und das Land zu bereisen. Mein Problem ist jedoch, dass ich alleine Unterwegs bin und weiss nicht auf was ich besonder aufpassen muß.
Liebe Grüße Hamid
Hallo Hamid, das ist toll! Das wird bestimmt ein Abenteuer! Ich glaube, außer dem üblichen menschenverstand und der üblichen Sorgfalt musst du nicht speziell aufpassen. Ich empfehle aber eine gute Reiseapotheke, und Vorkehrungen gegen Magen-Darm-Infektionen und Höhenkrankheit. 😉 (Bei mir halfen bei letzterem Aspirin, Kreislauftropfen und literweise Tee und Wasser…). Außerdem solltest du warme Kleidung einpacken für nachts und größere Höhen, und am besten mit einem lokalen Tour Operator reisen (local guide), der auch die Sprache spricht. Eine gute Reise!
Hallo Susi,
ich werde dieses Jahr vom 24.Aug.-11.Sept. mit dem Motorrad(Frau hinten drauf) von Bishkek über Samarkand, Buchara, zurück dann nach Dushanbe und den Pamir-Highway fahren(Whakan-Corridor) dann Osh und zurück nach bishkek. Habe über Silk-offroad eine BMW gemietet. (War 1993 schon mal mit Motorrad da, nicht pamir, sondern Fergana-Becken-Issuk Kul-Almaty von Deutschland aus, erste Westeuropäer damals!) und will diese geile Landschaft und Gegend mal meiner Frau zeigen. Das Visum incl. GBAO war kein Problem. So denke ich, dass sich die Sicherheitslage rund um Pamir gebessert hat. Letztes Jahr(2018) wurde ja eine Radgruppe getötet, auch das Auswärtige Amt rät immer noch ab. Aber ich denke, dass es gehen sollte. Hast du evtl. entsprechende neue Informationen? Bin immer am rumsurfen, aber da ich das GBAO bekommen habe, sollte es passen!
Danke erstmal und ich freue mich riesig auf diese tour!
Gruß Joachim
Wow, das ist ja ein Wahnsinns-Trip – deine Reisen hören sich mega spannend an! Bzgl. der momentane Lage habe ich leider keine Insider-Informationen, da meine Reise ja schon etwas her ist… Ich würde dir empfehlen, die im Text verlinkte Organisation PECTA zu kontaktieren. Ich wünsche dir eine tolle und sichere Reise!
Hallo Susi!
Danke für die Info und schöne Fotos!
Wollte was zu dem Inhalt sagen. Ich kenne persönlich den Fahrer, denn Du hattest. Er heißt Zafar (in deinem Text ist sein Name falsch geschrieben).
Viel Erfolg!
Nein, echt?! Bist du sicher? Das ist ja witzig! Ich hatte ihn selbst gefragt, wie er sich schreibt, aber dann habe ich es wohl falsch verstanden. Ich kann ihn als Fahrer jedenfalls sehr empfehlen!
Hallo Susi! Finde deinen Bericht sehr interessant, war selbst 2019 dort und habe eine Motoradtour von Osh, Chudschand, Istaravsan zum Iskander kul, weiter über den längst gesperrten Anzob-Pass (nicht durch den äußerst gefährlichen Tunnel!) nach Dushanbe. Weiter über Obigarm (in der Nähe hatte ebenfalls eine gewaltige Geröll- und Schlammlawine uns zu einem Umweg gezwungen) und einen total einsamen 3.200m hohen Pass hinab nach Kaleikhum. Weiter ging die Tour den gewaltigen Panj entlang nach Khorog, Iskhasim und natürlich hinauf nach Bibi Fotima und der Yamchun Festung. Weiter das überwältigende Wakhan-Tal, Langar wieder hinauf in die Berge nach Bulunkul, über eine total einsame Piste nach Murghob, den Aik Baital zum wunderschönen Kara Kul. Natürlich sind wir auch zum Basislager am Fuße des Pik Lenin und wir hatten dort einen sehr frischen aber blitzblauen Morgen und der Weiße Riese grüßte uns freundlich :)) Von dort ging es auf Asphalt zurück nach Osch. Es war eindeutig der Höhepunkt meiner vielen Motorradreisen. Unvergessen! Meine Reisevorträge darüber sind sehr gut angekommen! Wünsche Dir alles Gute und noch viele schöne Reisen. Jetzt wären diese Länder wohl nicht möglich.
Hallo Ewald, vielen Dank für deinen Kommentar und wow! Das klingt nach einer super abenteuerlichen und aufregenden Tour! Dein Bericht weckt Erinnerungen an das Panj-Tal, den Wakhan-Korridor, Bergpässe, Murghab und Karakul… Auf dein tolles Wetter beim Pik Lenin Basecamp bin ich echt ein bisschen neidisch! Ich hoffe auch, dass solche Touren bald wieder möglich sind. Dir auch weiterhin noch schöne Reisen!
Hallo Susi.
Finde ich echt super habt Ihr so eine Reise gemacht! Richtig Neidisch bin ich.
Darf ich Fragen, habt Ihr eine Spezielle bzw. Spezifische Tour bei OROM Gebucht oder selber alles herausgesucht? Ich würde gerne dieselbe Reise erleben!
Vielen Dank für deine Antwort.
Freundliche Grüsse Gianluca
Hi Gianluca, wir haben die Tour über PECTA (Visit Pamirs) organisiert, die vor Ort mit lokalen Reiseanbietern/Fahrern/Guides zusammenarbeiten. Es war meines Wissens nach keine spzifische Tour, die wir gebucht haben, sondern eine individuelle. Ich würde mich daher an PECTA wenden und mir aktuell einen Anbieter empfehlen lassen – je nach Tourwunsch, Reisezeitraum, Budget, Anzahl Mitreisender usw. Ein Riesen Abenteuer!