Wer denkt, retrobrillentragende 90ies-Hipster und Latte Macchiato-schlürfende Jungmütter, Bioläden, Nachwuchs-Designer und digitale Bohème in Wohnzimmerkneipen gibt’s nur im Prenzlauer Berg in Berlin, der irrt: Das gibt’s auch am anderen Ende der Welt – im angesagten Stadtteil Fitzroy in Melbourne.
“Fitzroy erinnert mich total an den Prenzlauer Berg! Collingwood direkt daneben ist eher wie Friedrichshain”, erfahre ich von der PR- und Social Media-Frau Chloe, die aus Melbourne kommt, aber auch mal eine Zeit lang in Berlin gelebt hat. Ich ziehe also los, um mir das Ganze mal genauer anzusehen.
Was für den Prenzlauer Berg die Schönhauser Allee bzw. Kastanien-/(Casting-)allee, ist in Fitzroy die Brunswick Street. Hier – vor allem zwischen der Ecke Gertrude Street im Süden und Johnston Street im Norden – finden sich coole Cafés, Pubs, Vintageshops und kleine ausgefallene Läden:
Es lohnt sich aber auch, durch die Seitenstraßen zu streifen. Hier entdecke ich nicht nur viel Streetart, sondern auch das Grub Hole, ein klasse Hinterhofcafé mit Food Truck, Gemüsebeeten, selbstgemachten Kuchen und Bio-Essen, coolen, freundlichen Leuten und Tischtennisplatte.
Ähnlich wie im Prenzlauer Berg in Berlin hat auch in Fitzroy die Gentrifizierung zugeschlagen, erzählt mir Chloe. Die Brunswick Street ist mittlerweile ziemlich schick geworden, ob Bistros, Shops mit Designermode oder Designermöbeln im skandinavischen Retro-Stil. Auch die Mieten sind gestiegen. “Deshalb weichen viele aus nach Collingwood oder Richtung Gertrude Street, die ist gerade ziemlich im Kommen,” meint sie.
Altbau vs. “Plattenbau” in Fitzroy und Collingwood
Ich biege von der Brunswick Street in die Johnston Street voller Retromöbel und Streetart, die mich rüber zur Smith Street in Collingwood bringt. Und tatsächlich wirkt die Smith Street noch viel mehr wie die lebende Haupt- und Versorgungsader eines Stadtteils, aber eben auch ziemlich alternativ. An der Ecke Gertrude Street mache ich mich wieder auf den Weg zurück nach Fitzroy. Hier entdecke ich nochmal ein paar interessante Cafés, Bistros, verrückte Läden und Street Art in den Seitenstraßen.
Gentrifizierung hin oder her – mir gefällt’s jedenfalls in Fitzroy und ich werde das nächste Mal garantiert wiederkommen, um zu schauen, wie sich das Prenzlauer Berg Melbournes und die angrenzenden Kieze entwickelt haben. War ja klar: Ich bin nämlich aus Schwaben.
Wart Ihr schon mal in Melbourne? Wo hat es Euch dort am Besten gefallen?
o_O Oh wow, also irgendwie kann ich mir kein Land vorstellen, das so aussieht. 😉 Vielleicht irgend ein lebensfrohes Spanien oder so. Mir würde es aber auf jedenfall sehr gut gefallen durch die bunten Straßen zu spazieren und was aus dem Foodtruck zu essen.
Viel Spass noch auf deiner Reise!
Liebe Grüße
Christina
Danke! Melbourne hat mich tatsächlich positiv überrascht. Will wieder hin! 😉
Oh ja Fitzroy war meiner Meinung nach einer der schönsten Ecken Melbournes, die Atmosphäre ist einfach super dort und es gehört einfach dazu dort gewesen zu sein, wenn man in Melbourne ist. Ich habe auf meinem neuen Blog gerade auch einen Artikel über Melbourne geschrieben und welche Orte mir am besten gefallen haben. Falls du noch da bist oder einfach ein bisschen in Erinnerungen schwelgen möchtest, kannst du ja mal reinschauen 😉 http://foodandphotosrtw.wordpress.com/2013/03/06/travel-tips-melbourne/
Liebe Grüße
Hi Stef, ich bin leider nicht mehr in Melbourne, Dein Artikel hat bei mir aber auch einige Erinnerungen wachgerufen und ich möchte möglichst bald mal wieder hin! ;-)Cool, dass Fitzroy auch zu Deinen Lieblingsorten zählte! Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich die Szene dort entwickelt!