Abseits der üblichen Hotspots der Schwäbischen Alb gibt es auch auf der Ostalb schöne Wanderungen, die am steil abfallenden Rand der Alb entlangführen und dabei malerische Weitblicke versprechen.
Einer davon ist der “Kaltes-Feld-Weg” bei Schwäbisch Gmünd, den ich kürzlich getestet habe. Während das etwa 800 Meter hoch liegende “Kalte Feld” bei Einheimischen sehr bekannt und als Ausflugsziel beliebt ist, hat man diese Gegend als fröhlicher Tourist nicht unbedingt auf dem Schirm. Dabei belohnt dich die etwa 15 Kilometer lange Rundwanderung durch idyllische Wälder, Wiesen und Wacholderheiden immer wieder mit schönen Ausblicke in mehrere Täler, u.a. mit dem berühmten “Dreikaiserberge-Blick” ins Stauferland. Besonders “kalt” war es auf dem Kalten Feld zwar nicht (wir hatten einen Tag mit über 30 Grad erwischt), umso mehr freuten wir uns auf eine wohlverdiente Hütteneinkehr, für die hier zum Glück auch gesorgt ist. Und obwohl es bei den Hütten ab Mittag voll wurde, hatten wir den Weg trotz Ferienzeit und Sommerwetter fast für uns alleine, was ich sehr schön fand.
Über Degenfeld zum Galgenberg mit seinem Gipfelkreuz
Los geht die Rund-Tour beim Wanderparkplatz am Furtlepass zwischen den Ortschaften Weiler und Degenfeld, alternativ kann man kann die Tour aber auch am nahegelegenen Segelflugplatz Hornberg starten. Vom Furtlepass führt die Wanderung zunächst hinauf zur Bernharduskapelle, bevor es auf einer angenehmen Halbhöhenlage weiter durch das Tal mit Blick auf den Ort Degenfeld geht. Nicht wundern, falls ihr in der Ferne Skisprungschanzen in die Höhe ragen seht – der Name “Kaltes Feld” ist eben doch Programm, auch wenn es uns jetzt Ende August, bei über 30 Grad etwas surreal erscheint.
Nach dem Abstieg nach Degenfeld auf dem so genannten Zillersteig folgt der zweite Teil der Rundtour, den ich deutlich spektakulärer finde. Er beginnt zunächst mit dem Aufstieg auf den Galgenberg. Als es geschafft ist, ist die Überraschung groß – oben gibt es tatsächlich ein Gipfelkreuz! Und auch wenn wir bis hier noch die Hälfte der Tour vor uns haben, fühlt sich ein Gipfelkreuz einfach immer gut an. Eine Bank und Felsen laden zum Ausruhen ein, denn der Blick von hier über den Ort Lauterstein im Tal und den Albtrauf sind einfach zu gut. (Zum Sonnenuntergang stelle ich es mir hier auch echt schön vor!).
Nach einer wohlverdienten Pause geht es vom Gipfelkreuz Galgenberg ohne große Steigungen weiter entlang des Höhenrückens. Nach wenigen Minuten passieren wir eine weitere Stelle mit genialer Aussicht und einer wohlplatzierten Aussichtsliege – Jackpot! Außer uns ist niemand hier und so nutzen wir die Gelegenheit zu einer weiteren Rast mit Panoramablick in der Chill-Liege.
Erst als uns die Sonne zu sehr knallt, raffen wir uns auf und ziehen weiter. Glücklicherweise verläuft der Weg von nun an zu einem Großteil im schattigen Wald, besonders schön ist der nun folgende Abschnitt am Rande des Tals entlang. Wir passieren eine weitere Skisprungschanze, die jetzt im Sommer seltsam deplatziert aus der Wiese ragt, und nach einem weiteren kleinen Aufstieg im Wald erreichen wir das Kalte-Feld-Plateau. Ein Reh, das mitten am Tag einfach so auf dem Feld steht, schaut ganz verdutzt, als wir aus dem Wald herausgewandert kommen. Wie schön!
Wohlverdiente Hütteneinkehr
Jetzt ruft die erste Hütte. Am höchsten Punkt des Kalten Feldes, dem mit 781m höchsten Punkt der Ostalb, passieren das bewirtschaftete Franz-Keller-Haus, ein Wanderheim des Schwäbischen Albvereins. Die urige Hütte hat eine große Wiese mit mehreren Sitzgruppen unter schattigen Bäumen und von Bänken gesäumte Grillstellen. Auch eine Schafherde mit einigen Ziegen ist schon da und mampft sich seelenruhig über die Wiese – ein typischer Anblick auf den Wacholderheiden der Schwäbischen Alb. In der Hütte gibt es Getränke und einfache Wanderjausen wie Würstchen mit Brot.
Uns ist zwischenzeitlich aber nach richtiger warmer Küche, und so beschließen wir nach einer kurzen Rast weiter zur nächsten Hütte zu wandern, dem Knörzerhaus. Hier sitzen wir dann gemütlich auf der Terrasse und lassen uns schwäbische Spezialitäten wie hausgemachte Maultaschen und Linsen mit Spätzle schmecken, bevor wir das letzte Teilstück der Wanderung in Angriff nehmen.
Weiter zum Dreikaiserberge-Blick
Nach einem kurzen Fußmarsch passieren wir den Segelflugplatz Hornberg. Hinter dem Flugplatz wird der Weg zu einem schönen kleinen Wanderpfad, der im schattigen Wald zu einem weiteren Highlight der Tour führt: dem berühmten Dreikaiserberge-Blick. Eigentlich ist es nur ein kleiner Aussichtspunkt im Wald mit einer Infotafel, der jedoch einen umso schöneren Postkarten-Blick ins Stauferland mit seinen drei “Kaiserbergen” bietet. Wir haben Glück und außer uns ist an diesem heißen Nachmittag niemand hier, und so sinken wir gerne auf die strategisch günstig platzierte Bank und lassen das Panorama auf uns wirken.
Wie Vulkankegel ragen der Hohenstaufen, der Rechberg und der Stuifen aus der sanft geschwungenen Landschaft empor. In Wirklichkeit sind sie so genannte Zeugenberge, die letzten noch stehenden Überreste an den Ausläufern der Schwäbischen Alb, die einst viel weiter nach Norden ragte. Der Name “Kaiserberge” geht auf die die Stammburg des Königs- und Kaisergeschlechts der Staufer auf dem Hohenstaufen zurück. Schaut genau hin: Noch immer seht ihr die Ruinen der Stauferburgen auf dem Hohenstaufen und dem benachbarten Rechberg aus dem Wald emporlugen.
Mit diesem Postkartenblick ins Hirn eingebrannt geht es auf den Rückweg zum Parkplatz.
Infos zur Wanderung:
- Länge: 15 km (Rundwanderung)
- Höhenmeter: 441 m
- Start: Wanderparkplatz am Furtlepass (oder Parkplatz beim Flugplatz Hornberg)
- Dauer: 5-6h inkl. Einkehr
- Link zur Tour mit Karte und GPS-Daten
- Hütteneinkehr: Checkt vorher die Öffnungszeiten und nehmt euch zur Sicherheit ein Vesper mit.
- Wer abkürzen mag, kann auch nur das Stück vom Flugplatz Hornberg zum Galgenberg wandern und wieder zurück. Inklusive Aussichtspunkt Dreikaiserberge-Blick spart man sich dadurch etwa 3 km. Alternativ kann man natürlich auch nur zu den Hütten und/oder zum Dreikaiserberge-Blick wandern.
Übernachtungstipp
Wir haben im “Hotel am Remspark” im nahegelegenen Schwäbisch Gmünd übernachtet. Das Hotel ist neu und modern, direkt am Remspark (neben der Strandbar Remsstrand) gelegen, hat eine schöne Dachterrasse mit Blick über die Stadt und ein sehr gutes Frühstücksbuffet. Hier könnt ihr das Hotel bei Booking.com buchen*. Wer es etwas ausgefallener mag: In Schwäbisch Gmünd gibt es seit Kurzem auch die Möglichkeit, in einem Weinfass zu übernachten (einfach “Remsfass Schwäbisch Gmünd” googlen).
Schwäbisch Gmünd zum Sonnenaufgang, von der Terrasse des Hotels am Remspark
Weiterlesen – noch mehr Tipps:
- Mehr Tipps für Schwäbisch Gmünd findet ihr in diesem Artikel.
- In diesem Artikel findet ihr 9 tolle Ausflugsziele auf der Ostalb.
- Hier geht es zu meinem Artikel mit den schönsten Wanderungen auf der Schwäbischen Alb.
- Hier findet ihr die schönsten Orte und Ausflugsziele auf der Schwäbischen Alb!
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very nice thanks so much for sharing
Thank you!