Sponsored Post
Was mir bei meinem ersten Besuch in Athen sofort auffiel und was mich gleichzeitig sehr überrascht hat: Die ganze Stadt ist voller Graffiti und Streetart. Und ich meine tatsächlich VOLL.
Hauswände und Straßen sind regelrecht vollgesplattert, hauptsächlich mit Graffiti. Und ja, das ist nicht immer hübsch anzusehen, doch ich schätze, die Stadt Athen bzw. das Land haben derzeit einfach wichtigere Probleme, als Graffiti und Streetart im öffentlichen Raum zu entfernen. Zum Glück! Denn die Stadt bekommt dadurch eine neue interessante Dimension, die man bei einem Städtetrip nach Athen, z.B. beim nächsten Griechenland-Urlaub mit Alltours, ruhig mal erkunden sollte.
Das geht natürlich am Besten mit Hilfe von Einheimischen, weshalb ich mich mit dem Athener Streetart-Experten und Künstler Manolis vom Athener Startup Dopios zu einer Streetart-Tour durch die Stadt aufmachte.
Diese führte uns innerhalb weniger Stunden durch verschiedene Viertel im alten Teil Athens, von Monastiraki mit seinen Straßenflohmärkten bis nach Psirri, das bis in die 90er noch berüchtigt, aber heute eher cool und gentrifiziert ist.
Wir zogen durch kleine unscheinbare Gassen, dunkle Hinterhöfe, über belebte Plätze mit schnuckeligen Straßenrestaurants und Gegenden, in die ich mich alleine besser nicht reingetraut hätte. Unterwegs gab es neben dem allgegenwärtigen Graffiti viel Streetart zu entdecken wie meterhohe Wandgemälde (Murals) oder Sticker und Paste-ups.
Die melancholischen “Prinzessinnen” mit den geschlossenen Augen stammen von Streetart-Künstler Sonke, der damit die Trennung von seiner Ex-Freundin verarbeitet. Man findet sie in der ganzen Stadt verstreut. Unten: Vogel-Mural des griechischen Duos Blaqk.
Was macht die Streetart in Athen so besonders?
– Die Szene ist (noch) nicht so international, d.h. fast alles stammt von lokalen Künstlern wie Sonke, Yiakou, Raiden, iNO, die bei uns noch nicht wirklich bekannt sind. Die Straßen sind zwar voll, aber nicht auf diese hippe, künstlerische Weise wie im Londoner East End oder in Berlin, wo alle internationalen Streetart-Stars vertreten sind, sondern auf eine etwas andere, lokale Art und Weise – griechisch eben.
– Interessanterweise fing die Graffiti-Bewegung in Athen eher in den reicheren Stadtvierteln an und hat sich erst in den letzten Jahren gemeinsam mit Streetart so richtig entwickelt und ausgebreitet. Eine große Rolle spielte auch die Athener Rap-Band Terror X Crew Mitte der 90er.
– Die Entwicklung geht nun auch in Athen in Richtung Professionalisierung und Kommerzialisierung von Streetart, aber eben etwas später als in anderen westlichen Metropolen. Mittlerweile gibt es auch in Athen legale Flächen und Auftrags-Streetart, z.B. große Murals an Gebäudewänden. Im Stadtteil Psirri, wo sich besonders viele Streetart-Künstler verewigt haben, gibt es sogar ein Atelier und ein Künstler-Hotel, und es gibt das Athens Streetart Festival.
Ich bin jedenfalls gespannt, was sich bis zu meinem nächsten Besuch in Athen alles getan hat und welche Werke hinzugekommen sind!
Mehr Tipps für Athen findet ihr in diesem Artikel: Athen ohne Akropolis.
Vielen Dank an Manolis von Dopios für die Streetart-Tour! Mein Aufenthalt in Athen wurde von Discover Greece und Aegean Airlines ermöglicht.
Coole Bilder!
Es lohnt sich Sightseeing mal mit anderen Augen zu machen. Da kann man tolle Kunstwerke entdecken und super Fotos schießen.
Danke Burkhard, ja, das mag ich daran auch – durch Streetart entdeckt man eine Stadt einfach mal aus einer anderen Perspektive.
Saugeil das hätte ich in Athen garnicht vermutet. Richtig cool! Ich bin nur mal dort gelandet, aber habe von der Stadt leider nichts gesehen. Aber ein Grund mehr mal wieder hinzufliegen 🙂
Ganz genau! Und das Beste: Streetart verändert sich ja auch noch ständig – das heißt, es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken. 😉
Ich war bis jetzt noch nie in Athen, möchte aber baldmöglichst die Stadt erkunden. Jetzt, wo ich deinen Blogbeitrag gelesen habe, ist die Lust auf eine Reise nach Griechenland noch größer geworden. Hätte nicht gedacht, dass die Stadt künstlerisch auch für junge Leute so viel zu bieten hat. Ich bin nicht der Typ, der gerne in Museen und Schlösser spaziert und sich ein Gemälde nach dem anderen ansieht. Da ist mir die urbane Streetart unter freien Himmel um einiges lieber. Die wirkt irgendwie echter, authentischer, mehr am Puls der Zeit – und ermöglicht so, die aktuelle Atmosphäre im Land aufzunehmen und zu fühlen.
Ich mag deinen Blog übrigens sehr gerne, freue mich auf deine nächsten Blogartikel!
Frohe Ostern und schöne Grüße, Isa
Danke Isa! Sehr gut ausgedrückt – genauso geht es mir auch! (Obwohl ich ja trotzdem alte Gemäuer und Geschichtliches interessant finde…)
Tolle Bilder!
Danke!
Super cool, Athen ist wahrscheinlich einer der letzten Ort an dem ich Streetart erwartet hätte. Und dann auch noch so tolle Motive! Toll, dass du die Kunstwerke eingefangen hast. Ein Auge für Streetart zu haben ist suwieso toll, aber dann noch in einer Umgebung, für das auf den ersten Blick untypisch ist: Doppelt toll! Ich mag einfach deinen Blick auf die Orte, die du besuchst! Weiter so 🙂
Danke dir!! Ja, ich wandle immer mit der “Streetart-Brille” durch die Welt und scheine sie auch an den unwahrscheinlichsten Orten zu entdecken. Für mich hat das einer Stadt wie Athen jedenfalls eine unerwartete, neue Dimension gegeben… Freut mich umso mehr, dass das bei euch gut ankommt!
Ich finde es total interessant, wie Street Art in anderen Ländern aussieht. Coole Aufnahmen, danke! 🙂
Danke dir! Mir geht es genauso – ich schaue mir überall die Street Art an und finde das total spannend!